Ein Dutzend begeisterter Kinder hat in der Remstalkellerei ein großes Holzfass geschrubbt. Die Aktion zählt zum Ferienprogramm der Stadt Weinstadt mit dem Titel Abenteuer für Kids.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Weinstadt - Maaaaxeeee!!!“ Ein Schrei aus einem Dutzend Kehlen hallt durch den Fasskeller der Remstalkellerei. „Wer schreit denn hier so laut“, fragt kurz darauf eine Stimme und ein großer Mann tritt zwischen den übermannshohen Holzfässern hervor. Max Maier, genannt Maxe, ist sichtlich erfreut über die Unterstützung die sich so lautstark ankündigt. Denn die Kinder sind nicht nur zum Spaß hier, sie sind ganz scharf darauf, in einem der Weinfässer mit Hand anzulegen. Fassreinigen steht auf dem Programm der Ferienaktion „Abenteuer für Kids“.

 

„Da machen wir jedes Jahr mit“, sagt Birgit Oesterle von der Remstalkellerei, die die Kugelfuhr im Weinpavillon in Empfang genommen hat. Mehrere sind in Gummistiefeln erschienen, alle haben sie Klamotten an, die dreckig werden dürfen. „Ich hab Sicherheitsschuhe an“, verkündet ein Knirps stolz, bevor noch mal alle im Erdgeschoss aufs Klo gehen. „Im Keller geht’s nicht“, mahnt Birgit Oesterle.

Weinküfer „Maxe“ Maier bekommt Unterstützung

Dort hat der Weinküfer Max Maier bereits alles zur Reinigung vorbereitet. Zurzeit ist allerdings nur eines der rund 100 Holfässer leer. An diesem ist auf der Stirnseite bereits die Öffnung zu sehen. Im Fass steht noch Wasser, Maier hat bereits mit einem Schlauch Vorarbeit geleistet. Mit einem Schrubber wird es nach draußen befördert. Mit Schmackes zieht Lea am Stiel und ein Schwall Wasser sprudelt heraus. Die Prozedur wird noch ein paar Mal wiederholt, dann könnte man eigentlich schon ins Fass klettern – was die Kinder schon schier nicht erwarten können!

„Gereinigt wird nur mit Trinkwasser und Armschmalz“, erzählt Birgit Oesterle den Kindern, während Max Maier ihnen zeigt, wie man den Rindertalg an der Öffnung und dem dazu gehörenden Türle wegkratzt. „Das hättet ihr sonst alles an den Kleidern oder noch schlimmer, in den Haaren“, sagt er. Dann dürfen die ersten Kinder durch das Loch schlüpfen. „Da würde ich grad so noch durchpassen, aber bei euch ist das kein Problem“, sagt der Weinküfer und reicht seinen Helfern Schrubber ins Fass.

Junge Weinkenner schwören auf heimische Gewächse

„Ist da auch Wein aus anderen Ländern drin?“, fragt ein Junge mit Blick auf die imposanten Fässer. „Nein, nur von Wengertern aus dem Remstal. Die liefern uns jedes Jahr genügend“, antwortet Birgit Oesterle. „Unserer ist sowieso besser“, ergänzt ein Fassputzhelfer im Brustton der Überzeugung. „Woher willst du denn das wissen? Du trinkst doch noch gar keinen Wein“, wirft ein anderes Kind ein. „Aber Traubensaft trinke ich“, sagt der Kenner trotzig.