In zwei Wochen zieht das Stuttgarter Renitenztheater um. Am Anfang gibt es Gratiskabarett.

Stuttgart - "Ob Sie es glauben oder nicht - in zwei Wochen wird hier Eröffnung sein", versprach Sebastian Weingarten, der Intendant des Renitenztheaters, in der neuen Spielstätte, in der noch einiges zu tun ist. Was zunächst auffällt: Zwischen den 250 roten neuen Theaterstühlen im ehemaligen Gebäude der Hypo Real Estate stinkt es nach Chemie.

Den Eröffnungsabend in der Büchsenstraße 26 soll am 2. Oktober die Kabarettistin Simone Solga bestreiten - allerdings nur für geladene Gäste. Dafür gibt es am 3. Oktober Kabarett für alle - und zwar kostenlos. Bereits um 11 Uhr soll Christoph Sonntag den Tag der offenen Tür eröffnen. Hinterher folgen Gratisauftritte von Tina Häussermann und Fabian Schläper, Werner Koczwara, Honey Pie, Klaus Birk, Fräulein Wommy Wonder, Martin O., Murat Topal und zum Schluss von Eric Gauthier.

Mit dem Eröffnungswochenende startet auch die neue Spielzeit, die unter dem Motto "50 Jahre Renitenz" vor allem alte Weggefährten des Theaters auf die Bühne bringen soll, wie Weingarten erklärte. Seinen fünfzigsten Geburtstag hat das Renitenz zwar erst am 19. April 2011, aber bereits vorher sollen erfahrene Kabarettisten wie Ottfried Fischer, Werner Schneyder, Emil Steinberger und Dieter Hildebrandt im gut eine halbe Million Euro teuren neuen Theater auftreten. Bezahlen muss das Renitenz für seinen Umzug nichts: Vom Eigentümer seiner bisherigen Spielstätte in der Eberhardstraße hat es eine Auszugsprämie erhalten, der neue Vermieter hat in die Einrichtung investiert.

Mehr als die Bekanntgabe der Kabarettisten hat die Aussage von Thomas Zell, dem Vorsitzenden des Renitenztheater-Vereins, überrascht, der forderte, die Kultur solle "ebenso wie die Wirtschaft" einen "Solidarbeitrag" zur Konsolidierung des Stuttgarter Haushalts leisten. "Bei der Oper soll gekürzt werden", sagte Zell.

Weitere Informationen unter

www.renitenztheater.de »