Der Freundeskreis Flüchtlinge Vaihingen-Rohr veranstaltet am Samstag zum ersten Mal ein Repaircafé.

Rohr - So können zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Der Freundeskreis Flüchtlinge Vaihingen-Rohr möchte ein Zeichen gegen die Ressourcenverschwendung und die Wegwerfgesellschaft setzen. Und er möchte, dass sich die Menschen im Stadtteil und die Flüchtlinge in dem ehemaligen Schwesternwohnheim der Diakonissen an der Ar-thurstraße besser kennenlernen. Darum hat sich eine Gruppe zusammengefunden, die am Samstag zum ersten Mal zu einem Repaircafé in die Unterkunft einlädt.

 

Klaus-Dieter Jaensch ist einer der Organisatoren. Er findet, dass es in jedem Stadtteil ein Repaircafé geben sollen. „Man hat immer etwas, das kaputt ist, und das man allein nicht mehr hinbekommt“, erklärt Jaensch. Bei einem Repaircafé helfen ehrenamtliche Experten, elektrische Geräte und Ähnliches wieder zum Laufen zu bekommen. Denn oft sind es nur Kleinigkeiten, die ausgetauscht werden müssen. Doch es geht nicht nur um einen kostenlosen Service. Die „Kunden“ sollen auch was lernen, mit am Schraubenzieher drehen, so dass sie künftig das ein oder andere vielleicht selbst reparieren können.

Fachleute für viele Gebiet sind vor Ort

Jaensch war schon mehrfach im Repaircafé Lauchhau-Lauchäcker und war „immer von den Möglichkeiten und der Atmosphäre begeistert“. Die Idee ist zur Nachahmung empfohlen, und genau das haben die Mitglieder des Freundeskreises Vaihingen-Rohr gemacht. Zum jüngsten Vorbereitungstreffen kamen 17 Ehrenamtliche. Etwa die Hälfte wirkt am Samstag aktiv mit. Es gibt Fachleute für Elektronik, Mechanik, Fahrrad, Holz, Metall und ein Küchenteam. Unter den Ehrenamtlichen sind auch Flüchtlinge, die ihre Kompetenzen einbringen.

Der Freundeskreis hofft, dass sich viele Gespräche zwischen den Gästen des Repaircafés und den Flüchtlingen entwickeln. „Es geht auch um das gemütliche Beisammensein. Wir hätten auch den Gemeindesaal als Ort für das Repaircafé wählen können, aber wir haben uns bewusst für das Flüchtlingsheim entschieden“, sagt Jaensch. Das Ziel sei es, Hemmschwellen abzubauen. Anwohner, die den Flüchtlingen skeptisch gegenüberstehen, sollen den Weg in die Unterkunft finden. „Es ist auch eine PR-Maßnahme im Sinne einer guten Nachbarschaft“, fasst der Organisator zusammen.