Mitunter nimmt die Abneigung pathologische Züge an: Als kürzlich Pakistan überraschend Indien im Cricket, dem Nationalsport beider Länder, besiegte, schlugen Menschen in Indien vor Wut ihre Fernseher kaputt. Als im Januar Pakistans Team gegen Indien verlor, spielten sich ähnliche Szenen in Pakistan ab. Das Feindbild ist für beide ein probates Mittel, von den eigenen Problemen abzulenken.

 

Mit der Unabhängigkeit kam die Spaltung, mit der Spaltung kam der Hass: Dreimal führten die beiden Atommächte bereits Krieg gegeneinander. Kaschmir, das malerische Bergtal im Himalaja, ist immer noch ein Zankapfel zwischen den beiden Staaten. Seit einem Jahr herrscht im indisch verwalteten Teil wieder ein blutiger Aufstand. Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht.

Die Teilung des Subkontinents nach religiösen Kriterien hat zu einem Wettrüsten auf beiden Seiten der Radcliffe-Linie geführt. Als Indien 1974 seine erste Atombombe zündete, versprach Pakistans damaliger Premierminister Zulfikar Ali Bhutto seinem Volk auch eine Nuklearwaffe: „Wir werden Gras essen oder sogar hungern, aber wir werden eine eigene haben.“ Als im Mai 1998 Pakistans Atomtests erfolgreich waren, feierten die Menschen das auf den Straßen wie einen militärischen Sieg.

Eine Radikalisierung war die Folge

Die Teilung Britisch-Indiens hatte auch eine Radikalisierung zur Folge: Pakistans Staatsgründer Mohammed Ali Jinnah, der persönlich nicht besonders religiös war und ein Glas Whiskey einem Besuch in der Moschee vorzog, hatte sich ab 1940 für einen eigenen Staat für Muslime auf dem Subkontinent eingesetzt. Trotz Jinnahs liberalen Ansichten, entwickelte sich Pakistan nach seinem Tod 1948 zu einer islamischen Republik, in der Politiker und Militär religiösen Extremismus für ihre innen- und außenpolitischen Ziele einsetzten: Besonders beschleunigt wurde diese Entwicklung im Zuge des Kalten Krieges, als die USA und Saudi-Arabien islamistische Kämpfer trainierten und bewaffneten, um so in Afghanistan gegen sowjetische Truppen Krieg zu führen.

Die Narben bleiben weiter bestehen

Statt sich anzunähern, driften die beiden Atommächte weiter auseinander: Unter Indiens Regierungschef Narendra Modi, der ein bekennender Hindu ist, folgt Indien, 70 Jahre später, einem ähnlichen Pfad wie Pakistan. Pakistan gründete seinen Staat von Anfang an auf Religion, um sich vom großen Indien im Süden, das zu 80 Prozent hinduistisch ist, abzugrenzen. Die Narben der schmerzhaften Teilung bleiben weiter bestehen.

Ein Wettrüsten auf beiden Seiten

Mitunter nimmt die Abneigung pathologische Züge an: Als kürzlich Pakistan überraschend Indien im Cricket, dem Nationalsport beider Länder, besiegte, schlugen Menschen in Indien vor Wut ihre Fernseher kaputt. Als im Januar Pakistans Team gegen Indien verlor, spielten sich ähnliche Szenen in Pakistan ab. Das Feindbild ist für beide ein probates Mittel, von den eigenen Problemen abzulenken.

Mit der Unabhängigkeit kam die Spaltung, mit der Spaltung kam der Hass: Dreimal führten die beiden Atommächte bereits Krieg gegeneinander. Kaschmir, das malerische Bergtal im Himalaja, ist immer noch ein Zankapfel zwischen den beiden Staaten. Seit einem Jahr herrscht im indisch verwalteten Teil wieder ein blutiger Aufstand. Ein Ende der Gewalt ist nicht in Sicht.

Die Teilung des Subkontinents nach religiösen Kriterien hat zu einem Wettrüsten auf beiden Seiten der Radcliffe-Linie geführt. Als Indien 1974 seine erste Atombombe zündete, versprach Pakistans damaliger Premierminister Zulfikar Ali Bhutto seinem Volk auch eine Nuklearwaffe: „Wir werden Gras essen oder sogar hungern, aber wir werden eine eigene haben.“ Als im Mai 1998 Pakistans Atomtests erfolgreich waren, feierten die Menschen das auf den Straßen wie einen militärischen Sieg.

Eine Radikalisierung war die Folge

Die Teilung Britisch-Indiens hatte auch eine Radikalisierung zur Folge: Pakistans Staatsgründer Mohammed Ali Jinnah, der persönlich nicht besonders religiös war und ein Glas Whiskey einem Besuch in der Moschee vorzog, hatte sich ab 1940 für einen eigenen Staat für Muslime auf dem Subkontinent eingesetzt. Trotz Jinnahs liberalen Ansichten, entwickelte sich Pakistan nach seinem Tod 1948 zu einer islamischen Republik, in der Politiker und Militär religiösen Extremismus für ihre innen- und außenpolitischen Ziele einsetzten: Besonders beschleunigt wurde diese Entwicklung im Zuge des Kalten Krieges, als die USA und Saudi-Arabien islamistische Kämpfer trainierten und bewaffneten, um so in Afghanistan gegen sowjetische Truppen Krieg zu führen.

Die Narben bleiben weiter bestehen

Statt sich anzunähern, driften die beiden Atommächte weiter auseinander: Unter Indiens Regierungschef Narendra Modi, der ein bekennender Hindu ist, folgt Indien, 70 Jahre später, einem ähnlichen Pfad wie Pakistan. Pakistan gründete seinen Staat von Anfang an auf Religion, um sich vom großen Indien im Süden, das zu 80 Prozent hinduistisch ist, abzugrenzen. Die Narben der schmerzhaften Teilung bleiben weiter bestehen.

In den Geschichtsbüchern macht jede Seite die andere für die Gewalt verantwortlich. „Die wirkliche Tragödie ist, dass die Toten sinnlos gestorben sind“, sinnierte Pakistans berühmter Dichter Sadat Hasan Manto schon kurz nach der Teilung. Auch er war unter den Millionen, die ihre Heimat verlassen mussten. Mantos Wunsch nach Versöhnung ist immer noch ein ferner Traum.