Die „Rolling Stars“ des TSV Schmiden bieten am Sonntag ein Aktivprogramm auf Rädern bei der Inklusions-Challenge der Rollstuhlsport-Abteilung.

Schmiden - Schmiden - Im Finale der Paralympischen Spiele in Rio de Janeiro haben die deutschen Rollstuhlbasketballerinnen insbesondere auf zwei Arten versucht, ihre Konkurrentinnen aus den Vereinigten Staaten von Amerika vom Korberfolg abzuhalten. Entweder blockten sie die Würfe mit den Händen oder sie blockierten mit ihren modernen Sportgeräten den Weg zum Ziel. Dafür benötigten sie einerseits eine sehr gute Koordination, andererseits mussten sie ihr Gefährt perfekt beherrschen. Eigenschaften, die in abgeschwächter Form auch am Sonntag in der Schmidener Sporthalle II gefragt sein werden – bei der Inklusions-Challenge der Rollstuhlsport-Abteilung des TSV Schmiden.

 

Auch ein Team mit Bürgermeister Günter Geyer tritt an

Angelehnt an das Basketballspiel treten dabei von 11 Uhr an sechs Mannschaften auf einem kleineren Feld und mit einem Volleyball gegeneinander an. Darunter auch ein Team um den Ersten Bürgermeister Günter Geyer und Michaela Gamsjäger, Inklusionsbeauftragte der Stadt Fellbach. Ob auch Richard Sigel, Landrat des Rems-Murr-Kreises und Schirmherr der Inklusions-Challenge, sportlich mitwirken wird, entscheidet sich kurzfristig. Im Gegensatz zum Endspiel Mitte September in Brasilien rückt in Schmiden der Wettkampfcharakter in den Hintergrund. „Für uns zählt der olympische Gedanke“, sagt die Organisationschefin Ute Brenner und hofft auf zahlreiche Teilnehmer an dem vielfältigen Rahmenprogramm, das sie gemeinsam mit den rund 20 Mitgliedern der Breitensport-Gruppe organisiert hat.

So können sich Interessierte unter anderem im Rollstuhltischtennis, Rollstuhl-Luftballon-Federball oder im Rolli-Zeitlupenvolleyball versuchen. „Wir wollen als Rollstuhlfahrer die Fußgänger inkludieren, ansonsten ist es meistens andersrum“, sagt Ute Brenner. Die fahrbaren Untersätze aus dem Alltag sind dabei leicht modifiziert, so dass auch nicht geübte Fahrer vor dem Umfallen geschützt sind und im Vorwärtsgang, bremsend, drehend oder balancierend neue Bewegungsabläufe kennen lernen können. Die MTV-Wheelers, eine Gruppe junger Rollstuhlfahrer aus Stuttgart, bringt zudem kleinere Fuhrwerke für Kinder und Jugendliche mit nach Schmiden.

Neben den physischen Aktivitäten kümmern sich die „Rolling Stars“ auch ums Essen

Neben den physischen Aktivitäten kümmern sich die „Rolling Stars“, wie sich die Rollstuhl-Breitensportgruppe des TSV nennt, auch um die Verpflegung. Im Foyer der angrenzenden Festhalle bewirten sie ihre Gäste und bieten zum Abschluss des Tages mit der Band Rewound noch einen musikalischen Akzent. Den gab es am Ende auch in Rio de Janeiro, als nach dem 62:45-Erfolg die amerikanische Hymne ertönte.