Jürgen Zeeb, der Fraktionschef der Freien Wähler, sieht den Wechsel „sehr positiv“. Rose von Stein, so erklärte er in seiner offiziellen Stellungnahme, „wird unsere soziale Kompetenz ergänzen und mit ihrer Erfahrung weitere Impulse in unsere Fraktionsarbeit einbringen. Wir freuen uns auf sie und aufeine gute Zusammenarbeit.“ Peter Aichinger, der Kreisvorsitzende der Freien Wähler, sagte: „Kommunalpolitik geht am besten ohne Parteibuch – nicht umsonst sind wir Freien Wähler in Land und Bund die stärkste kommunale Kraft.“ Rose von Stein sei „eine Bereicherung für unsere Ratsfraktion“.

 

Des einen Freud – des andern Leid. Durch den Übertritt der bisherigen FDP-Stadträtin zu den Freien Wählern ergeben sich für beide weit reichende Konsequenzen: Die Freien Wähler haben künftig sieben Sitze im Rat – die Liberalen nur noch sechs, ein Wechsel also auch in der Hierarchie der Ratsfraktionen. Überdies muss Oberbürgermeister Wolfgang Schuster jetzt eine neue Berechnung sämtlicher Gremien und Ausschüsse in Auftrag geben. Der FDP-Fraktionschef Bernd Klingler ahnt schon die Folgen: „Wahrscheinlich werden wir einen Sitz im Verwaltungsausschuss und einen Sitz im Technikausschuss an die Freien Wähler verlieren.“

Trotzdem mag Klingler nicht verzagen: „Rose von Steins Weggang tut uns weh, aber wir rücken jetzt noch näher zusammen.“ Ihm und seiner Fraktion gehe es um die Sache – ein schlechtes Gewissen habe er nicht. Die Liberalen, denen der politische Wind gegenwärtig von überall her scharf ins Gesicht wehe, wollen in den kommenden drei Jahren „gute Arbeit machen, damit wir bei der Kommunalwahl 2014 gut abschneiden“. Trotz der Ereignisse setze er „weiterhin auf gute Zusammenarbeit mit den Freien Wählern“, so Klingler.