Die Bürgerschaft kann etwas bewegen, wie die von der Landesregierung versprochene Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium zeigt. Das geht aber nicht zwingend in die richtige Richtung, denn Bürgerbeteiligung weist eine soziale Schlagseite auf, kommentiert Reiner Ruf.

Dass die Bürger wenig zu sagen hätten und die Politik ohnehin mache, was sie wolle, ist ein weitverbreitetes Gerede. Im Zweifel bestimmten Technokraten und „das große Geld“, wo es langgehe. Nun ja, der groben Richtung nach verhält es sich so. Aktuell immerhin zeigt sich die Landesregierung hellhörig; dies bei dem Wunsch nach der Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium. Zwar hat die grün-schwarze Koalition am Mittwoch im Landtag den Volksantrag für ein sofortiges Zurück zum G9 abgelehnt, gleichwohl wird das Neunjährige kommen, strittig sind nur der Zeitpunkt und die Modalitäten. Die Bürgerschaft kann etwas bewegen. In Zeiten der Entfremdung von der Demokratie ist das ein Gewinn.