Der Bezirksbeirat hat den Verwaltungsbürgermeister am Mittwoch durch den Bezirk geführt. Während des zweistündigen Rundgangs wurden Mängel kritisiert und Wünsche für die Zukunft geäußert.

Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle war am vergangenen Mittwoch zu Gast in Botnang. Regelmäßig spaziert er mit Kommunalpolitikern und Bürgern durch den Bezirk – zuletzt im September 2012. Die Bezirksbeiräte nutzen dabei die Gelegenheit, um auf den einen oder anderen Missstand aufmerksam zu machen sowie Wünsche, Nöte und Sorgen direkt vorzutragen.

 

Noch fehlt ein Zeitplan für den Marktplatz

Für Wölfle begann der Besuch aber erst einmal mit einer kleinen Radtour. Rund 30 Minuten brauchten er und der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Gemeinderat, Peter Pätzold, vom Stuttgarter Rathaus nach Botnang ans Bürgerhaus an der Griegstraße. Nur wenige Meter weiter war der erste Halt des rund zweistündigen Rundgangs eingeplant. Dort, wo die Arbeiten an der neuen Ortsmitte noch in vollem Gange sind, soll in naher Zukunft auch ein attraktiver Marktplatz zu finden sein. „Wir sind froh, dass der Gemeinderat im Doppelhaushalt Mittel für diese Maßnahme bereit gestellt hat“, sagte die stellvertretende Bezirksvorsteherin Mina Smakaj. Doch der Bezirksbeirat bemängele nun, dass es mit dem Projekt nicht weitergehe. Es sei wichtig, dass der Marktplatz gleichzeitig mit der neuen Ortsmitte fertig werde. Doch bis heute gebe es noch keinen Zeitplan. „Ich nehme ihr Anliegen mit“, sagte Wölfle.

Weiter ging es Richtung Auferstehungskirche und Eltinger Straße. Gegenüber der ehemaligen Gaststätte Traube, aus der laut Smakaj eine hochwertige Wohnung entstehen soll, hielt der Tross zum zweiten Mal an – auf einer städtischen Fläche, die derzeit als Parkplatz genutzt wird. „Hier möchte die evangelische Kirche eventuell ihr neues Gemeindehaus bauen. Dazu würde man aber wahrscheinlich auch das angrenzende private Gelände benötigen, das aktuell an eine Rohrreinigungsfirma vermietet ist. Es werde verhandelt, gebe aber noch kein Ergebnis, sagte Smakaj.

Ein Radweg ins Nirgendwo

Für eine erste kleine Stärkung sorgten anschließend zwei junge Damen an der Ecke Alte Stuttgarter/Franz-Schubert-Straße. Sie boten selbstgepflückte Kirschen an, die nicht nur Werner Wölfle erstehen wollte. Nach einem Besuch bei der Jugendrat-Projektgruppe, die im Jugendtreff tagte, ging es mit einem Bus an die Furtwänglerstraße. Auch der Verwaltungsbürgermeister bezeichnete den im Niemandsland endenden Radweg vor der Kreuzung an der Bauernwaldstraße als Schildbürgerstreich. „Kann man den Radweg denn nicht weiterführen? Vor allem für die Kinder, die ihn benutzen, ist das an dieser Stelle sehr gefährlich“, sagte CDU-Bezirksbeirätin Britta Riehl. Es werde nun geprüft, ob ein Teil des Gehweges genutzt werden kann, um den Radweg zu verlängern, sagte Smakaj. Ursprünglich sollte er eigentlich in den Kreisverkehr an der Bauernwald-/Furtwänglerstraße münden. Die notwendigen finanziellen Mittel für den Kreisverkehr seien allerdings im Rahmen der Haushaltsberatungen des Gemeinderats nicht eingestellt worden, ergänzte Smakaj.

Respekt für ehrenamtliches Engagement

Dagegen sei das Geld für den Radweg entlang der Feuerbacher-Tal-Straße vorhanden, sagte Smakaj. Allerdings könne das Tiefbauamt erst 2015 mit dem Umbau der Treppe an dem Trampelpfad beginnen. Sie müsse durch eine Rampe ersetzt werden, um den Weg dann künftig auch mit dem Fahrrad nutzen zu können.

Zu guter Letzt schaute sich Werner Wölfle noch bei der SKG Botnang den Sportpark Himmerreich an. „Respekt. Das ist Ihnen sehr gut gelungen. Für so viel ehrenamtliches Engagement möchte ich Ihnen von Herzen Danke sagen“, betonte der Verwaltungsbürgermeister. Der Verein hatte sein umgebautes Gelände im Oktober 2012 eingeweiht. Unter anderem können der Pumptrack, die Finnenlaufbahn, das Beachvolleyballfeld sowie der Kletter- und Bewegungspark auch von Nichtmitgliedern genutzt werden. Nun hofft die SKG, dass die Stadt bei der Sanierung der Gymnastikhalle behilflich ist. Die Baumaßnahme wird rund 220 000 Euro kosten.