Schlimmer noch könnten sich für die Ukraine Engpässe in der Kohleversorgung auswirken. Russland hat seine Lieferungen an das Nachbarland kräftig reduziert. Auch von unerwarteter Seite soll ein Lieferstopp erfolgen: Der Chef der selbst ernannten „Volksrepublik“ Donezk, Alexander Sachartschenko, kündigte an, er werde demnächst keine Kohle mehr liefern. Bislang bezieht die Ukraine 40 000 Tonnen aus den besetzten Gebieten. Bereits im Dezember könnten der Ukraine nach einem Bericht der Tageszeitung „Segodna“ etwa 40 Prozent des Kohlebedarfs fehlen.

 

Die Ukraine sorgte ihrerseits für einen weiteren Paukenschlag: Am 26. November gilt für russische Flugzeuge ein absolutes Transitverbot im Luftraum der Ukraine. „Das betrifft alle zivilen Fluggesellschaften Russlands“, sagte Jazenjuk vor dem Ministerkabinett in Kiew. Dieser Schritt sei nötig geworden, um die „nationale Sicherheit der Ukraine zu gewährleisten“. Es gebe Hinweise darauf, dass Russland den ukrainischen Luftraum für „Provokationen“ nutzen könnte. Seit dem 25. Oktober ist es russischen Fluggesellschaften untersagt, ukrainische Airports anzusteuern, seitdem sind keine Direktflüge mehr möglich.

Auch die Kontroverse um den Stromstopp auf die Halbinsel Krim bleibt ungelöst. Nach wie vor sitzen über eine Million Einwohner im Dunklen. Am Wochenende war die Versorgung mit Elektrizität unterbrochen worden, nachdem auf ukrainischem Boden vier Hochspannungsmasten gesprengt worden waren. Russland forderte die Ukraine auf, unverzüglich Reparaturen vorzunehmen, doch das ist bisher nicht passiert. Moskau hatte Anfang der Woche angekündigt, ab Januar 2016 für einen Großteil ukrainischer Nahrungsmittel ein komplettes Importverbot zu verhängen.