Einen Tag nach dem mutmaßlichen Terrorangriff in Finnland sticht auch in Sibirien ein Mann um sich. Kein Terror, sagen russische Behörden. Örtliche Medien sind sich nicht ganz so sicher.

Moskau - Mit einem Messer hat ein Mann in der russischen Ölstadt Surgut in Sibirien am Samstag sieben Menschen verletzt. Der Angreifer sei erschossen worden, teilte das Staatliche Ermittlungskomitee mit. Der Mann sei durch Straßen im Zentrum der Stadt 2100 Kilometer östlich von Moskau gelaufen und habe Passanten angegriffen, hieß es in einer Mitteilung.

 

Russische Medien verwiesen auf Ähnlichkeiten der Attacke mit dem mutmaßlichen Terroranschlag vom Freitag in Finnland. Die regionale Polizei erklärte indes, sie gehe nicht in erster Linie dem Verdacht auf Terror nach. Der Angreifer sei ein 1994 geborener Einheimischer gewesen. Es werde geprüft, ob er psychisch auffällig gewesen sei.

Unterschiedliche Meldungen zur Tat

Örtliche Berichte in Surgut stellten die Bluttat allerdings anders und folgenschwerer dar als Behörden und staatliche Medien. Es seien mehrere Angreifer mit Messern und Schusswaffen gewesen. Der städtische Fernsehkanal C1 zeigte Aufnahmen von der Festnahme eines mutmaßlichen zweiten Täters.

„Der Bandit ist unschädlich gemacht“, sagte Bürgermeister Wadim Schuwalow in einer Videobotschaft. „Ich rufe alle auf, Ruhe zu bewahren.“ Allerdings wurde mindestens ein Einkaufszentrum vorsichtshalber geschlossen.

In ersten Berichten war von acht Verletzten die Rede gewesen. Vier Opfer schwebten nach Angaben von Ärzten in Lebensgefahr, wie die Agentur Interfax meldete. Surgut zählt etwa 300 000 Einwohner und ist ein Zentrum der Ölindustrie. Deshalb gilt die Stadt als eine der reichsten in Russland.