Nach dem mutmaßlichen russischen Hacker-Angriff auf die SPD im Januar 2023, hat das Auswärtige Amt in Berlin nun den amtierenden Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt. Die EU verurteilt Russlands Cyber-Attacke „aufs Schärfste“.

Die Europäische Union verurteilt „aufs Schärfste die bösartige Cyber-Kampagne des von Russland kontrollierten Advanced Persistent Threat Actor 28 (APT28) gegen Deutschland“. Die EU sei entschlossen, das gesamte Spektrum an Maßnahmen nutzen, um Russlands bösartiges Verhalten im Cyberspace zu verhindern, abzuschrecken und darauf zu reagieren, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell am Freitag im Namen der EU mit. 

 

Das Auswärtige Amt in Berlin hatte zuvor den amtierenden Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt - als Reaktion auf einen mutmaßlichen russischen Angriff auf die SPD von Anfang des vergangenen Jahres. Die Aktionen der Cybergruppe APT28 könnten auf Grundlage belastbarer Informationen der deutschen Nachrichtendienste konkret dem russischen Militärgeheimdienst GRU zugeordnet werden, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Wolfgang Büchner. 

Russland verstieß gegen UN-Cyberspace-Normen

Die EU teilte mit, staatliche Institutionen, Agenturen und Einrichtungen in den Mitgliedstaaten, darunter in Polen, Litauen, der Slowakei und Schweden, seien bereits vorher vom gleichen „Bedrohungsakteur“ angegriffen worden. 2020 habe die EU bereits Sanktionen gegen Personen und Einrichtungen, die für die APT28-Angriffe auf den Bundestag im Jahr 2015 verantwortlich waren, verhängt. 

Russlands Verhalten stehe im Widerspruch zu den UN-Normen für verantwortungsvolles staatliches Verhalten im Cyberspace, hieß es weiter. „Die EU wird ein derartiges bösartiges Verhalten nicht dulden.“ Wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wird von der EU seit Wochen auch ein allgemeines 14. Sanktionspaket vorbereitet.