In der Theodor-Heuss-Schule in Rutesheim werden wieder Erstklässler zusammen mit sechs Kindern der Leonberger Karl-Georg-Haldenwang-Schule in einer Kooperationsklasse unterrichtet.

Rutesheim - Eine weitere Außenklasse der Karl-Georg-Haldenwang-Schule aus Leonberg, der Einrichtung für geistig behinderte Kinder, wird im Herbst an der Rutesheimer Theodor-Heuss-Grundschule in der Hindenburgstraße eingerichtet. Das hat der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates Rutesheim am Montag einstimmig beschlossen.

 

„Solche Außenklassen haben sich bewährt“, sagte der Bürgermeister Dieter Hofmann. Eine Kooperation der Theodor-Heuss- mit der Leonberger Schule, die seit Kurzem die Bezeichnung „Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt geistige Entwicklung Leonberg“ trägt, gibt es bereits seit dem Schuljahr 2007/2008, als die erste Außenklasse eingerichtet wurde.

„Es freut uns sehr, dass der Ausschuss unserem Antrag zugestimmt hat“, sagte gestern Friederike Bailer, die Rektorin der Theodor-Heuss-Schule. „Zum nächsten Schuljahr haben wir dann zwei Außenklassen, eine in Klasse 5 als Fortsetzung der jetzigen vierten Klasse, und eine erste Klasse, das wird die 1c sein“. Die jetzige Kooperationsklasse 9 ist dann beendet. In die erste Klasse kommen sechs Schüler aus der Karl-Georg-Haldenwang-Schule. „Diese Anzahl hat sich in den vergangenen Jahren bewährt“, erläuterte Bailer aus Erfahrung.

Gestartet werde im Schnitt alle vier bis fünf Jahre mit einer neuen Außenklasse, erläuterte die Rektorin. Das hänge vor allem davon ab, ob sich in der Haldenwang-Schule eine Schülergruppe finde, die nicht so weit von Rutesheim wohnen und deren Eltern es wünschen, dass ihre Kinder in einer Außenklasse unterrichtet werden.

„Eine Außenklasse einzurichten, wirkt sich sehr positiv aus. Zum einen, weil sie die Integration dieser Schüler nachhaltig fördert, aber auch weil die Grundschüler, die in dieser Klasse freiwillig eingeschult werden, im Zusammenleben mit den Schülern der Karl-Georg-Haldenwang-Schule sehr positive Erfahrungen machen können“, sagte der Rutesheimer Bürgermeister im Ausschuss. In der näheren Umgebung gibt es weitere Außenklassen in Schulen in Leonberg, Renningen und in Ditzingen-Hirschlanden.

Die Schüler der Karl-Georg-Haldenwang-Schule werden gemeinsam mit 17 Rutesheimer Grundschülern die neue Klasse besuchen. Dabei haben die Schüler der Haldenwang-Schule bereits ein erstes Vorbereitungsjahr hinter sich und werden auch nach dem Bildungsplan der Sonderschule im Rahmen ihrer Fähigkeiten unterrichtet. In der Klasse sind grundsätzlich zwei Lehrkräfte, je nach Anforderung des Bildungsplans sogar drei. Die für die Kinder mit Handicap benötigten spezifischen Lehr- und Lernmittel werden von der Haldenwang-Schule gestellt.

„Zusammengearbeitet wird dort, wo es möglich ist“, erläuterte die Rektorin Bailer. In den Fächern Deutsch und Mathematik werden die Schüler auch räumlich getrennt unterrichtet. Und so gibt es eine einzige Voraussetzung für eine Außenklasse: Für die getrennten Arbeitsphasen benötigen die Haldenwang-Schüler einen eigenen Gruppenraum. Weil die jetzige Kooperationsklasse, die 4c, die Grundschule beendet, wird der Gruppenraum, das ehemaligen kleine Lehrerzimmer, für die neue Klasse zur Verfügung stehen.

„Eine Außenklasse beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit, das heißt die Eltern unserer Erstklässler werden bei einem Treffen über das Projekt informiert und erklären dann schriftlich ihr Einverständnis, wenn sie möchten, dass ihr Kind Schüler in der Kooperationsklasse wird“, sagte Friederike Bailer. Und fügt hinzu: „Die Lehrer und Eltern der Außenklasse haben bereits ihre Zustimmung erteilt.“