Zwischen Rathaus und betreutem Wohnen kann nun auf grün gefärbtem Asphalt geparkt werden.

Rutesheim - Die letzte große Baustelle in der Ortsmitte geht zu Ende. Vom heutigen Dienstag an, dürfen wieder auf dem Parkplatz Stadtmitte Autos abgestellt werden. Damit wird ein vorläufiger Schlussstrich unter einen seit 35 Jahren gültigen Schwerpunkt der Kommunalpolitik gesetzt: Die groß angelegte Sanierung des Rutesheimer Ortskerns.

 

„Es ist eine Zukunftsaufgabe ohnegleichen, nachhaltig dafür zu sorgen, dass wir in unserer Stadtmitte, in unserem Stadtkern mit hoher Lebensqualität wohnen, arbeiten, einkaufen, leben, ja überhaupt uns aufhalten, Menschen begegnen, Feste feiern können und vieles mehr“, sagt der Erste Beigeordnete Martin Killinger. Dabei handelt es sich um eine Siedlungsfläche von rund 28 Hektar in Rutesheim und Perouse, für deren Modernisierung in 35 Jahren rund elf Millionen Euro an Fördergeldern von Bund und Land geflossen sind.

Sinnvolles Konjunkturprogramm

„Die ökonomische Bedeutung solcher Programme – vor allem auch um Investitionen anzuregen – ist sehr hoch“, weiß Killinger. Städtebauförderungsprogramme hätten gesamt gesehen eine soziale, kulturelle, ökologische, ökonomische und politische positive Wirkung. Sie sind auch ein sinnvolles Konjunkturprogramm, das dazu beitrage, dass unter anderem auch zahlreiche attraktive, moderne und energieeffiziente Wohnungen geschaffen werden. „Wenn man davon ausgeht, dass jeder Förder-Euro private und kommunale Investitionen von weiteren fünf Euro nach sich zieht, ist das bei uns eher noch zu niedrig gegriffen“, meint der Rutesheimer Beigeordnete.

Im Jahr 1982 ist die damalige Gemeinde in das Sanierungsprogramm eingestiegen. Das erste große Vorhaben war 1988 das Geschäftszentrum beim Rathaus mit Rathauspassage mit seinerzeit rund sieben Millionen Euro Gesamtinvestitionen. Zwischen 1999 und 2002 war man groß im Ortskern Perouse zu Gange und hat hier rund 2,5 Millionen Euro investiert. 2004 wurde das Feuerwehrhaus für 1,4 Millionen Euro ausgebaut, 2009 das Pflegeheim „Haus am Marktplatz“ für vier Millionen Euro errichtet.

Stadterhebung im Jahr 2008

Mit der Stadterhebung 2008 hat sich Rutesheim auf den Weg gemacht, dem Attribut gerecht zu werden. 2009 wurde an der Flachter Straße ein neuer Marktplatz mit 40 hoch begehrten Parkplätzen für zwei Millionen Euro geschaffen, was dem Handel und Gewerbe im Ort sehr zugute kommt. 2011 wurde der Neubau der Bücherei inklusive Kinderkrippe, Bürgersaal und Café für 6,7 Millionen Euro eingeweiht.

Mit der 2007 fertig gestellten Nordumfahrung und dem Anschluss an die A 8 im Jahr 2008 konnte die Stadt auch die Verkehrsentlastung der Ortsdurchfahrt auf der Leonberger und Pforzheimer Straße in Angriff nehmen, zumal sich täglich rund 20 000 Autos durch den Ort quälten. Der Anfang wurde 2011 mit der Neugestaltung im Abschnitt zwischen Moltkestraße und Renninger Straße gemacht. 2012 folgte die Moltkestraße als wichtige Verbindung zum Schul- und Sportzentrum. 2014 wurde der Abschnitt zwischen Rathaus und Dieselstraße modernisiert.

Die Bedeutung des Stadtzentrum wurde mit der Sanierung vor dem Rathaus, mit dem Bau der zentralen Bushaltestelle, der Aufwertung des Rathausvorplatzes und nun mit dem letzten Schritt, der Sanierung des Parkplatzes Stadtmitte, unterstrichen. Diese hier getätigten Arbeiten hängen auch mit dem Neubau zusammen, der betreutes Wohnen, Tagespflege, Läden, Arztpraxen und den Polizeiposten beherbergt. Der HNO-Arzt Igor Lissakowitsch und Akustik Lindacher sind bereist eingezogen, der Polizeiposten folgt Ende Juni. Die Tagespflege der Sozialstation wird am 4. Juli den Betrieb aufnehmen und sich am 29. Juli mit einem Tag der offenen Tür vorstellen. Die 22 Eigentümer und sieben Mieter ziehen im August in die betreuten Wohnungen ein.