In der Pause sinniert das Publikum, in welchem Alter die jungen Solisten wohl zu musizieren angefangen haben und wie viel Fleiß und Disziplin sich hinter diesem mühelos erscheinenden Konzertieren wohl tatsächlich verberge.

 

Danach brilliert Konstantin Bruns mit dem „Allegro moderato“ aus Haydns Konzert Nr. 2 D-Dur. Tänzerisch leicht, in harmonischem Zusammenspiel mit dem Orchester, unterstreicht er das weiche Timbre des Cellos und zeigt eindrucksvoll den unermesslichen Variationsreichtum des Instruments. Marcel Johannes Kits bietet Tschaikowskys Variationen über ein Rokokothema op. 33, in denen das Orchester wie ein Echo auf den Solisten antwortet, und präsentiert eine farbenreiche Palette an Empfindungen. Mit den Zigeunerweisen op. 20 von Pablo de Sarasate geht das Konzert zu Ende: Der Solist Yibai Chen aus China zeigt, dass er mit viel Paprika den besonderen Zauber der melancholisch-sehnsüchtigen Weisen authentisch und expressiv darbieten kann.

Ein feiner Abend für Kenner und Liebhaber, ein Finale furioso der Cello-Akademie 2016 – und eine ganze musikalische Hausapotheke gegen den November-Blues!