Schützenhilfe bekommt der Leonberger Oberbürgermeister Bernhard Schuler von seinem Rutesheimer Amtskollegen Dieter Hofmann und dem Ersten Beigeordneten der Stadt, Martin Killinger. In einem offenen Brief an den Landrat Roland Bernhard sprechen sich die beiden Kreisräte für eine enge Kooperation der Leonberger Klinik mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus aus.

Rutesheimn – Schützenhilfe bekommt der Leonberger Oberbürgermeister Bernhard Schuler von seinem Rutesheimer Amtskollegen Dieter Hofmann und dem Ersten Beigeordneten der Stadt, Martin Killinger. In einem offenen Brief an den Landrat Roland Bernhard sprechen sich die beiden Kreisräte von den Freien Wählern für eine enge Kooperation der Leonberger Klinik mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus aus.

 

„Das Interesse des Robert-Bosch-Krankenhauses an einer langfristigen Partnerschaft und Zusammenarbeit ist aufgrund seiner hohen Kompetenz, seines sehr guten Rufes und der finanzkräftigen Robert-Bosch-Stiftung als Krankenhausträger eine Riesenchance“, heißt es in dem Schreiben. Diese Stiftung sei einem kommunalen Träger vergleichbar. „Sie ist gerade nicht der klassische private Träger, dem es vor allem um eine hohe Dividende geht“, argumentiert die Rutesheimer Rathausspitze.

Der Leonberger Oberbürgermeister hat kürzlich verkündet, er wolle Gespräche mit dem Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus über eine Kooperation beider Kliniken führen. Sollte ein Bündnis zustande kommen, müsste die Leonberger Klinik den Klinikverbund Südwest verlassen.

Dieser Vorschlag hat schnell zahlreiche Befürworter gefunden, denn im Umland stößt das vorliegende Medizinkonzept für den Kreis, nach dem alle Fachabteilungen in einer neuen Zentralklinik am Flugfeld zwischen Böblingen und Sindelfingen gebündelt werden sollen, in der Bürgerschaft auf massive Ablehnung. Für Leonberg und Herrenberg ist lediglich eine Basisversorgung vorgesehen. Dieses Konzept soll der Kreistag am 5. Mai verabschieden.

Die Chance einer Kooperation mit dem Robert-Bosch-Krankenhaus leichtfertig auszuschlagen oder als „privaten Träger“ abzutun, wäre völlig unverantwortlich, sagen Hofmann und Killinger. Ernstgemeinte Verhandlungen müssten unverzüglich aufgenommen und so lange sollte der Beschluss über das künftige medizinische Konzept im Klinikverbund vertagt werden.

„Parallel zu diesen Verhandlungen muss die Alternative für einen Anbau als Neubau in Böblingen, jedoch unter Einbeziehung der für 50 Millionen Euro neu gebauten Kinderklinik und des relativ neuen Hauptgebäudes untersucht werden“, fordern Hofmann und Killinger. Bisher wurde nur über eine Komplettsanierung des Böblinger Hauses gesprochen. „Da ist das Ergebnis der Gutachter mit 17 Jahren Bauzeit und sehr hohen Kosten natürlich sehr negativ ausgefallen“, bemängeln die beiden Kreisräte. „Der Standort Böblingen ist sehr gut und er bietet für einen Anbau oder Neubau ausreichend Platz“, so Hofmann. „Die Ablehnung des Gutachters wegen des regionalen Grünzugs ist nicht stichhaltig, weil für einen notwendigen Ausbau bestehender Infrastrukturen die Zustimmung des Regierungspräsidiums Stuttgart und des Verbands Region Stuttgart eher Formsache als ein Hindernis ist“, weiß er aus Erfahrung.

„Verantwortliche Kreispolitik gebietet, besondere Chancen ernsthaft zu prüfen“, schreiben Hofmann und Killinger dem Landrat ins Stammbuch. Das Interesse der Stuttgarter an einer langfristigen Partnerschaft mit der Klinik in Leonberg, in deren Einzugsbereich 180 000 Menschen leben, gehöre da zweifellos dazu, sagen die beiden.