Die Fünftklässer am Gymnasium kennen sich mit dem Osterfest und dem christlichen Anlass schon sehr gut aus. Auch was es mit den Herrgottsb’scheißerle auf sich hat, wissen die meisten bereits.

Rutesheim - Es ist wieder so weit: Das Fasten hat ein Ende und jeder freut sich über die erholsamen Feiertage. Morgen hoppelt dann der Osterhase über die Wiesen , um Ostereier und kleine Geschenke zu verstecken.

 

Auch die Schüler der Klasse 5a am Rutesheimer Gymnasium suchen am Ostersonntag die bunten Leckereien. An den Osterhasen glaubt hier jedoch keiner mehr. „Ich habe, bis ich fünf Jahre alt war, an den Osterhasen geglaubt“, erzählt Beata. „Irgendwann denkt man darüber nach und sagt sich: Das kann doch gar nicht sein. Ein Hase der Eier versteckt? Früher oder später kommt da einfach jeder drauf“, ergänzt Lilly. Bei ihrer Mitschülerin Yuna war es hingegen etwas anders. „Meine Cousine hat es mir damals verraten. Die ist älter als ich und wusste deshalb schon Bescheid.“

Mittlerweile ist das Langohr in ganz Deutschland ein Symbol für die Osterzeit. Früher gab es je nach Region noch einen Fuchs, einen Hahn, einen Storch und andere Vertreter der Tierwelt, die für die rechtzeitige Lieferung der Eier verantwortlich waren.

In ihrer letzten Religionsstunde haben die Fünftklässler aus Rutesheim auch mit dem Thema „Ostern“ begonnen. Sie haben sich gefragt, was ihnen an diesem Fest wichtig ist und was der religiöse Aspekt der Feiertage ist. Wie war das noch gleich mit Ostern?

Die Schüler wissen um den Anlass

„Wir feiern die Auferstehung Jesu“, sagt Nereo. Die Geschichte der Kreuzigung und der Auferstehung bekommen die Schüler noch gut zusammen. „Da hat ein Engel den großen Stein vor dem Grab weggerollt und Jesus ist dann von den Toten auferstanden“, so Meliha. Wie genau die Feiertage während der Osterzeit heißen und was genau an ihnen passiert ist, ist dann schon etwas schwieriger. Bei den Antworten der Schüler ist Jesus mal auferstanden, bevor er überhaupt gekreuzigt wurde und das letzte Abendmahl wurde auf den Donnerstag nach der Auferstehung verschoben.

In der Grundschule sei noch nicht so viel über den religiösen Hintergrund gesprochen worden. „Wir haben Ostereier und Osterhasen gebastelt“, erinnert sich Julian.

Neben den Eiern wird heute auch oft das ein oder andere Geschenk im Gebüsch versteckt. Bei sämtlichen Schülern warten kleine Überraschungen. „Mein Onkel arbeitet bei Mercedes und schenkt mir immer ein kleines Modellauto“, erzählt Jaro. Auch Süßigkeiten sind nach wie vor sehr beliebt – und davon profitieren die Süßwarenhersteller. Doch neben dem Nachwerk gibt es auch traditionelle Speisen zur Osterzeit.

Auch Herrgottsb’scheißerle sind allseits bekannt

Vor allem im Schwabenland sind Maultaschen am Gründonnerstag und am Karfreitag beliebt. Und wieder einmal wissen die Schüler gut Bescheid. „An Karfreitag soll man eigentlich ja kein Fleisch essen“, erklärt Svenja. „Deswegen isst man Maultaschen.“ „Herrgottsb’scheißerle“ schallt es aus der anderen Ecke des Klassenzimmers. „Die heißen auch Herrgottsbescheißerle weil man das Fleisch darin versteckt und Gott es nicht sehen kann“, sagt Maurice.

Allgemein scheint die Osterzeit sehr beliebt bei den Schülern zu sein. Manche finden sie sogar besser als Weihnachten. „Ich mag Ostern lieber“, sagt Jakob. „Da wird es nämlich endlich wärmer draußen.“ Auch Jaro freut sich über das bessere Wetter. „Ich würde sagen, die Feiertage sind gleich gut. An Ostern wird alles grün draußen und die Blumen fangen an zu blühen. Dafür liegt aber im Winter Schnee.“

Zoe hingegen ist die ursprüngliche Bedeutung wichtig. „Jesus ist von den Toten auferstanden. Ich finde das Wunder zu Ostern besser als Weihnachten.“