Wegen der andauernden Misere im S-Bahn-Verkehr in der Region hat sich jetzt eine Fachinitiative gegründet. Fahrgäste sollen über eine neue Internetseite mit Informationen versorgt werden.

Stuttgart - Wegen der andauernden Misere im S-Bahn-Verkehr in der Region hat sich jetzt eine Fachinitiative gegründet. Fahrgäste sollen über eine neue Internetseite mit vielen Informationen über die aktuelle Situation im Streckennetz versorgt werden. Zu dem Kreis gehören neben dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), die Fahrgastinitative Pro Bahn sowie die S-21-kritischen Ingenieure 22 und das Internetportal Wikireal.

 

„Zum Auftakt werden wir am Montagmorgen an großen S-Bahn-Stationen den Artikel ,Implodiert die Stuttgarter S-Bahn?‘ aus dem renommierten Fachmagazin ,Eisenbahnrevue‘ auf vielen S-Bahn-Stationen verteilen“, sagt Marc Braun von Wikireal. Darin seien die großen Probleme im Stuttgarter S-Bahn-Netz von einem kompetenten Insider verständlich dargestellt worden. Gemeinsam mit den Fahrgästen wolle man erreichen, dass sich die Ver- hältnisse im S-Bahn-Netz grundlegend besserten. „Bei unserer noch im Aufbau befindlichen Internetseite können die S-Bahn-Nutzer alle Störungen melden“, so Braun. Man wolle alle vorhandenen Informationen bündeln, um Fahrgästen viele Tipps geben zu können.

Maßnahmen für einen besseren Fahrplan gefordert

Zu den Forderungen der Initiative gehört die von Bahn und Verband Region Stuttgart abgelehnte Entschädigung der von zahllosen Pannen und Verspätungen betroffenen S-Bahn-Nutzer. Außerdem fordern die Initiatoren des neuen Portals Maßnahmen für einen besseren Fahrplan ohne Verspätungen. „Die massiven Engpässe auf der S-Bahn-Linie 1 zwischen Kirchheim/Teck und Herrenberg müssen beseitigt werden“, so Andreas Kegreiß von Pro Bahn. Intern wird bereits an einem Katalog mit Verbesserungsvorschlägen gearbeitet, die vor dem von dem Verband Region Stuttgart am 9. Oktober geplanten S-Bahn-Gipfel präsentiert werden sollen.

„Es ist kurz vor zwölf. Wenn nicht rasch etwas geschieht, wird das S-Bahn-System zusammenbrechen“, meint Braun. Bis heute gebe es weder bei der Bahn noch bei der Region eine Task-Force gegen die andauernde Pannenserie. Wenn sich die Situation nicht bessert, wollen Macher des Portals auch den Protest der Fahrgäste organisieren. Eine Demonstration beim S-Bahn-Gipfel sei denkbar. „Bei uns gibt es aber keine Sitzblockaden“, betont Braun. Man stehe für eine sachliche Kritik. „Wer Kommentare und Diskussionsbeiträge auf unserer Seite veröffentlichen will, muss sich vorher mit Namen registrieren.“