Einen genauen Öffnungstermin gibt es noch nicht, doch vor Pfingsten soll das Leonberger Freibad öffnen. Dafür wird gerade schwer geschuftet.

Der Vororttermin im Leonberger Freibad ist wettertechnisch wenig einladend gewesen: Nieselregen und ein unangenehmer Wind, der richtig in die Knochen zieht. Ins Wasser springen mochte man da noch auf keinen Fall. Es sei denn, man gehört zu mutigen Eisbadern – das allerdings ist im Leobad gar nicht möglich. Pünktlich zur Vorbereitung der Freibadsaison, die vor Pfingsten starten soll – der genaue Termin steht noch nicht fest – zieht eine Kältewelle übers Land hinweg. Warm anziehen müssen sich die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die gerade im Leobad alle erforderlichen Arbeiten erledigen. Und da gibt es einiges zu tun.

 

Die Algenbildung vermeiden

Während der Wintermonate waren alle Becken mit Wasser gefüllt, das wiederum mit einem chemischen Mittel angereichert war, um Algenbildung und eine grobe Verschmutzung der Oberflächen zu verhindern. Das braun-trübe Wasser wurde in den vergangenen Tagen aus allen Becken abgelassen. In der kalten Jahreszeit hatte sich das Laub der umliegenden Bäume auf dem Boden angesammelt – zwei Anhänger voll wurden aus den Becken entfernt und entsorgt. Dann wurden sämtliche Wand- und Bodenflächen in den Becken mit dem Dampfstrahler gesäubert und mit Bürsten grundgereinigt – in Summe sind das etwa 3800 Quadratmeter. Der Reinigungsaufwand sei genauso groß wie vor der Sanierung des Leobades, sagt Stefan Hilse, der Leiter des Bäderbetriebs. Die Neueröffnung war im Jahr 2020 mitten in die Coronapandemie gefallen. „Allerdings brauchen wir in der Zwischenzeit keine Fliesenleger mehr, um zerstörte Kacheln, die im Winter durch die Kälte geplatzt waren, auszubessern, weil die Becken seitdem aus Edelstahl sind.“ Nur im Kinderbereich hat man die blauen Fließen erhalten.

Nach der Reinigung wird dann frisches Wasser eingelassen. Die Rutsche wurde gewartet, das Material auf die Sicherheit geprüft – auch der TÜV schaute bereits vorbei und gab grünes Licht. Die Bodenflächen rund um die Becken müssen vor der Badesaison ebenfalls grundgereinigt und die Fugen von Unkraut befreit werden. Die Hecken bekommen ihren alljährlichen Schnitt, der Rasen wurde gemäht, das Totholz aus den Bäumen entfernt, damit die Badegäste nicht durch herabfallende Äste überrascht werden. Die Gärtnerarbeiten werden in der Regel fremdvergeben. Sanitäranlagen und Lüftung wurden gewartet. Im Keller, wo sich die gesamte Technik befindet, wurde der Boden neu beschichtet. „Wir haben eine lange Liste, die wir jedes Jahr abarbeiten, und jede Menge DIN-Normen, die man beachten muss“, sagt der Bäderleiter Stefan Hilse.

Neue Mannschaft in der Gastronomie

Neuigkeiten gibt es aus der Gastronomie. Das bisherige Pächter-Duo geht hier getrennte Wege, Uwe Hanselmann ist weiter dabei und will mit einer neuen Service-Mannschaft an den Start gehen. „Mit der bisherigen Besetzung waren wir nicht zufrieden, es kamen einige Klagen von den Badegästen und es wurden viele Gespräche geführt“, sagt der Bäderleiter und hofft, dass es ab sofort in der Küche, die im Jahr 2019 ebenfalls saniert wurde, besser läuft.

Nachdenklich stimmt Stefan Hilse die Tatsache, dass man zwischenzeitlich auch Security-Personal einplanen muss. Im vergangenen Sommer war es im Leobad an einem Sonntag zu einer Auseinandersetzung gekommen, bei der ein Freibadmitarbeiter verletzt und anderes Personal massiv bedroht wurde. Das hatten sowohl die Stadtverwaltung als auch die Polizei bestätigt. „Es gibt leider eine zunehmende Gewaltbereitschaft mancher Badbesucher, Respektlosigkeit und Drohungen gegenüber dem Personal“, sagt Stefan Hilse. Um Badegäste und auch das eigene Personal zu schützen, sei vor allem an gut besuchten Tagen Unterstützung notwendig. Etwa 165 000 Badegäste hatte Stefan Hilse im vergangenen Sommer gezählt. „Wir hatten viel Sonne, warme Temperaturen – und nach Corona kamen ohnehin mehr Gäste als gewöhnlich.“ Der Schnitt der vergangenen Jahre lag zwischen 140 000 und 145 000 Besuchern.

Stabile Eintrittspreise

Stabil geblieben sind die Eintrittspreise. Die Tageskarte kostet für Erwachsene fünf Euro, Kinder ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr zahlen drei Euro. Spätschwimmer zahlen ab 17.30 Uhr den Abendtarif in Höhe von 3,50 Euro. „Früher lagen wir im oberen Preissegment, jetzt haben die anderen Bäder nachgezogen“, sagt Hilse. Saisonkarten für das Freibad gibt es bereits an der Kasse im Hallenbad zu erwerben. „Im Trend liegen die flexiblen Geldwertkarten, die auch andere mitnutzen können“, so der Bäderleiter. Neu in dieser Saison ist die Möglichkeit, Tickets online zu buchen. Davon gibt es allerdings nur ein begrenztes Kontingent. „Die Gäste müssen an der Kasse nicht Schlange stehen, für sie gibt es auch einen gesonderten Eingang“, erklärt Stefan Hilse. Dieser Eintritt gelte allerdings nur für den einen Tag, an dem er auch gebucht wurde. Und er kann nicht rückerstattet werden.

Der Bäderleiter hofft jetzt natürlich auf schönstes Wetter in diesem Sommer. „Vor allem der Verkauf von Saisonkarten im Leobad steht und fällt mit dem Wetter bei der Saisoneröffnung.“