Die Einsicht, dass es so nicht weitergeht, schien nicht gekommen zu sein, denn es setzte ein 0:3 bei den Würzburger Kickers. Damit hatte sich der VfB die Chance auf eine sehr gute Vorrunde nehmen lassen. Wieder waren Wolfs Männer gegen einen Aufsteiger nicht effizient genug und lieferten ein fehlerbehaftetes Spiel. Gut, dass es beim 4:0 wenigstens in Aue geklappt hat, sonst hätte eine Aufsteigerphobie diagnostiziert werden müssen. Der Auftritt in Würzburg war aber gruselig, da man diesen Eindruck mit in die Winterpause genommen hat.

 

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Der nächste Tiefschlag spielte sich nicht auf dem Rasen, sondern im Stuttgarter Rotlichtmilieu ab. Ausgerechnet von Kevin Großkreutz, dem Mentalitätsmonster, dem Kultkicker, den die Fans in ihr dunkelrotes Herz geschlossen hatten, musste sich der Verein trennen. Grund war nicht das anekdotische Vorstrafenregister, das der ehemalige Nationalspieler mit sich herumgetragen hat. Der Verein hatte aber keine andere Wahl – zu gravierend war der nächtliche Vorfall, mit dessen Details der VfB nicht herausrücken wollte.

Es war durchgesickert, dass der Außenverteidiger auf einer nächtlichen Tour mit minderjährigen Jugendspielern des Vereins war, inklusive Bordellbesuch, Alkohol und anschließender schwerer Prügelei. Der Schnitt war unausweichlich. Mit welchen Argumenten hätte der VfB künftig Eltern davon überzeugen sollen, dass ihr Sohn im Nachwuchsleistungszentrum in guten Händen ist. Großkreutz durfte sich anständig verabschieden und drückte fortan aus der Ferne die Daumen. Ein Wiedersehen auf dem Platz ist nicht in Sicht, denn der Verteidiger hat sich den abgestiegenen Lilien aus Darmstadt angeschlossen.