Die Stadtverwaltung will das Gymnasium im Stuttgarter Osten während der Sanierung für drei Jahre an den Stöckach teilauslagern. Doch das gefällt weder der Schule noch dem Bezirksbeirat.

Wegen der Generalsanierung des Wagenburg-Gymnasiums im Osten sollen 14 von 26 Klassen für drei Jahre an die Hauswirtschaftliche Schule am Stöckach ausgelagert werden. Der Auszug soll im Frühjahr 2017 erfolgen. Dies habe die Verwaltung entschieden, teilte die Stadt mit. Der Elternbeirat des Wagenburg-Gymnasiums reagierte postwendend mit einer Pressemitteilung: Man fühle sich „komplett überrumpelt und vor vollendete Tatsachen gestellt“ und sei „entsetzt“. Schule und Elternbeirat halten die Teilauslagerung an den Stöckach für unzumutbar – unter anderem befürchte man, dass gewachsene Strukturen der Schulgemeinschaft somit zerstört würden.

 

Eigentlich hätte das Thema am Dienstag im Technik- und am Mittwoch im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats behandelt werden sollen. Es wurde aber abgesetzt, weil der Bezirksbeirat die Beschlussvorlage abgelehnt hat und sich am Mittwoch erneut damit befassen will. Entgegen der Pressemitteilung entscheidet nicht die Verwaltung, sondern der Gemeinderat über das Sanierungsprozedere – und zwar voraussichtlich am 17. März.

20 Millionen Euro soll Sanierung des Gymnasiums kosten

Mit 20 Millionen Euro wird die Sanierung des Wagenburg-Gymnasiums veranschlagt. „Das Gebäude am Stöckach ist das einzige, das noch in der Nähe liegt und in dem Zeitraum auch verfügbar ist“, erklärte Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann. Zudem sei diese Lösung um drei Millionen Euro teurer als eine zunächst geprüfte Auslagerung in Container vor dem Wagenburg-Gymnasium. Gegen diese hatte eine Bürgerinitiative protestiert.

Doch auch das Schulgebäude am Stöckach wird für die Wagenburg-Schüler für eine Million Euro hergerichtet. Dabei soll dieses Gebäude, sobald die Wagenburg-Schüler wieder in ihr Stammhaus zurückgekehrt sind, abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Hintergrund ist die Aufwertung des Stöckachplatzes. Diese verschiebt sich nun laut Stadt um 1,5 Jahre. Ursprünglich sollte der Beschluss zur Generalsanierung des Wagenburg-Gymnasiums bereits im Juli 2015 erfolgen. Wegen der vom Gemeinderat erbetenen Prüfung weiterer Standorte zur Auslagerung kam es zur Verschiebung. Eine Gesamtauslagerung der Wagenburgler an die Technische Oberschule, die Kaufmännische Schule Süd und die ehemalige Hedwig-Dohm-Schule im Westen wurde von der Verwaltung jedoch für ungeeignet befunden.