Bevor es jedoch aufgekocht werden kann, muss es für die Gulaschkanone vorbereitet werden. Rolf Schüle ist hier der Mann der Stunde. Am 11. September hat er begonnen, das Kraut zu schneiden. Ein paar Tage zuvor hat er die Krautköpfe vom Feld geholt. Sie wurden geputzt und von den äußeren Blättern befreit. „Das liegt nicht lange rum. Im August und September war das Wetter noch warm“, erläutert er.

 

Doch ist dieses Jahr kein gutes für Rolf Schüle, dessen Haupterwerb das Geschäft mit dem Kohl ist. „Es ist das schlechteste Sauerkrautjahr das ich je erlebt habe“, klagt er. „Sogar schlechter als 2003. Da war es zwar noch heißer, dafür hat es aber doch auch ein paarmal geregnet. Dieses Jahr war einfach zu heiß und zu trocken“.

Der schwerste Mann muss stampfen

Nachdem die ganzen Kohlköpfe geerntet sind, wird der Strunk durch eine Bohrmaschine entfernt. Daraufhin kommt der Kohl in eine Maschine. Dort wird das Gemüse geraspelt. Über ein Förderband gelangen die Sauerkrautraspel in einen Behälter. In weiteren großen Behältern, 15 an der Zahl, wird das Sauerkraut dann eingesalzen und gestampft.

„Gestampft wird das Sauerkraut vom schwersten Mann“, sagt Rolf Schüle lachend. Und tatsächlich wird das Kraut mit lebensmittelkonformen Schuhen bearbeitet. „Früher durften dies die Kinder für den Verzehr in der eigenen Familie machen“, erinnert sich Schüle. Je mehr gestampft wird, desto mehr Wasser zieht das Kraut. Und umso schmackhafter ist es. Beim Krautfest am Wochenende wussten das die zahlreiche Gäste wohl zu schätzen.