Weil der Schiffsführer seinen Steuerstand zu spät absenkt, bleibt ein Frachtkahn in Untertürkheim an einer Brücke hängen. Der Mann wird verletzt, das Schiff schwer beschädigt.

Stuttgart - Zu einem ungewöhnlichen Unfall ist es am Samstagvormittag auf dem Neckar in Untertürkheim gekommen: Gegen 11.30 Uhr kollidierte ein Gütermotorschiff mit der Inselbrücke. Dabei wurde der Führerstand des Schiffs eingedrückt, der Schiffsführer erlitt einen Schock sowie Verletzungen am Kopf und an den Armen – er musste zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Die Polizei schätzt den Sachschaden am Schiff auf 30 000 bis 40 000 Euro.

 

Laut der Wasserschutzpolizei war der 66-jährige Schiffsführer mit einem Güterschiff von 105 Meter Länge unterwegs. Das Schiff hatte zum Zeitpunkt des Unfalls Leercontainer geladen. Der Mann steuerte das Güterschiff von einem Steuerstand aus, der sich hydraulisch hinauf- und hinabbewegen lässt. Zur Kollision mit der Brücke kam es, weil der Mann den Steuerstand zu spät vor dem Hindernis hinabgelassen hatte – daher krachte das Dach des Schiffs gegen die Inselbrücke. Die Polizei spricht von „menschlichem Fehlverhalten“.

Statiker untersuchen die Inselbrücke

Die Schäden am Schiff waren so gravierend, dass es vom zweiten anwesenden Schiffsführer, der keine Verletzungen erlitten hatte, in das Containerterminal gebracht werden musste. Infolge des Unfalls gab es keine Verkehrsbeeinträchtigungen – die Schäden an der Brücke sind nach derzeitigem Erkenntnisstand marginal. Dennoch werden Statiker die Brücke in den nächsten Wochen noch einmal überprüfen, um Gefahren ausschließen zu können. Laut der Wasserschutzpolizei war es sowohl auf dem Neckar als auch auf dem Rhein in der Vergangenheit bereits zu ähnlichen Unfällen gekommen.