Hier erfahren Sie, was das Umweltbundesamt und die Verbraucherzentrale im Umgang mit Schimmel auf der Tapete raten.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Schimmel in der Wohnung zu entdecken ist ärgerlich genug. Doch wenn er auf Tapeten auftaucht, bleibt meist nur eine Option. Bevor es jedoch an die Beseitigung des Schimmels geht, muss eine wichtige Sache geklärt werden.

 

Als Mieter direkt Bescheid geben

Sobald Sie Schimmel in der Wohnung entdecken und nicht Eigentümer sind, sollten Sie umgehend Ihren Vermieter oder die Hausverwaltung informieren, schreibt die Verbraucherzentrale. Wie es nach der Schadensmeldung weitergeht, hat die Verbraucherzentrale auf dieser Infoseite zusammengefasst.

Kann man Schimmel von der Tapete entfernen?

Zunächst stellt sich die Frage, ob man den Schimmel selbst entfernen kann oder professionelle Hilfe braucht. Das Umweltbundesamt gibt an, dass Schimmelschäden, die insgesamt ein Ausmaß von weniger als 0,5 m² haben und nur oberflächlich sind, selbst entfernt werden können. Oberflächlich bedeutet in diesem Fall, dass der Schimmel tatsächlich nur auf der Wand hockt und nicht durch tieferliegende Probleme wie Feuchtigkeitsschäden, Rohrbrüche oder andere bauliche Mängel entstanden ist.

Allerdings schreibt das Umweltbundesamt in seinem Schimmelleitfaden auch, dass mit Schimmel befallene Tapeten besser entfernt werden sollten. Grund dafür ist, dass der Schimmel meist darunter sitzt und mit oberflächlicher Behandlung keine dauerhafte Beseitigung erreicht werden kann. Durch Anfeuchten lassen sich die Tapeten besser entfernen. Die Wand hinter der Tapete kann dann mit einem speziellen Schimmelentferner oder mit 70- bis 80-prozentigem Brennspiritus, Isopropanol oder Ethanol behandelt werden. Bitte tragen Sie beim Entfernen von Schimmel immer Schutzhandschuhe, eine Schutzbrille und einen Mundschutz. Sorgen Sie zudem für eine gute Belüftung, damit die Dämpfe des Schimmelentferners sich verflüchtigen können.

Was ist, wenn man die Tapete nicht entfernt?

Die Verbraucherzentrale teilt mit, dass nur in Ausnahmefällen eine oberflächliche Beseitigung des Schimmels vorgenommen werden kann, wenn nicht sofort eine Sanierung möglich ist. Allerdings wird man dadurch das tieferliegende Problem in der Regel nicht beseitigen können. Der Schimmel kommt meist wieder.

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Tipps, um Schimmel vorzubeugen

Sollte der Schimmel nicht auf bauliche Mängel zurückzuführen sein, kann man mit einigen einfachen Mittel dafür sorgen, dass sich die Sporen nicht auf den Wänden ansiedeln.

  • Gut lüften: Wenn Sie zu Hause sind, sollten Sie vier- bis fünfmal am Tag Stoßlüften. Das heißt, alle Fenster und Raumtüren öffnen, um für einen Durchzug zu sorgen. So geht der Luftaustausch am schnellsten. Je nach Jahreszeit sollte zwischen 5 und 30 Minuten gelüftet werden (siehe hier).
  • Heizen nicht vergessen: Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit speichern als kalte. Aus diesem Grund sollte in den kalten Monaten geheizt werden. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) empfiehlt alle Räume mindestens auf 17 °C zu heizen.
  • Feuchtigkeitsspitzen ablüften: Bei Aktivitäten wie dem Kochen, Duschen oder Baden sollte währenddessen oder direkt im Anschluss gelüftet werden. Denn dabei gelangt sehr viel Feuchtigkeit in die Raumluft.
  • Luftfeuchtigkeit überwachen: Das Schimmelrisiko steigt enorm an, wenn die relative Luftfeuchtigkeit in einem Raum dauerhaft über 60 % liegt. Mit einem Hygrometer (Auf Amazon bestellen / ANZEIGE) können Sie die relative Luftfeuchtigkeit im Auge behalten und gegebenenfalls direkt reagieren. Im Optimalfall liegt sie zwischen 40 und 60 %.
  • Möbel mit Abstand aufstellen: Große Möbel wie Schränke, Betten oder Kommoden sollten besonders in schlecht gedämmten Gebäuden mit einem Mindestabstand 10 cm von der Wand aufgestellt werden. So kann dahinter Luft zirkulieren und die Wände kühlen nicht so stark aus.