Wir geben praktische Tipps, um Schimmelbildung im Winter zu vermeiden. So bleibt ihre Wohnung schimmelfrei.

Digital Desk: Lukas Böhl (lbö)

Schimmel in Wohnungen entsteht hauptsächlich durch eine anhaltend hohe Feuchtigkeit in Kombination mit organischem Material als Nahrungsquelle. Fehlende Luftzirkulation und geeignete Temperaturen begünstigen zusätzlich das Wachstum von Schimmelpilzen. Um die Bedingungen für Schimmelwachstum gar nicht erst entstehen zu lassen, ist es essenziell, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

 

Heizen und Lüften gegen Schimmel im Winter

Die wichtigsten Maßnahmen bei der Schimmelvorbeugung sind Heizen und Lüften. Während beim Lüften die verbrauchte und feuchte Luft gegen Frischluft getauscht wird, trägt das Heizen zum Austrocknen der Luft bei. Das Zusammenspiel der Maßnahmen ist entscheidend. Wer nur lüftet, bekommt womöglich bei feuchtem Wetter die relative Luftfeuchtigkeit nicht auf ein Niveau, bei dem Schimmel sich nicht ausbreiten kann. Wer nur heizt und die Fenster nicht öffnet, hat schnell eine verbrauchte Luft, die durch zusätzliche Feuchtigkeitsentwicklung beim Kochen, Atmen oder Duschen irgendwann übersättigt wäre. In der Folge würde die Feuchtigkeit an den Wänden kondensieren und dort einen Nährboden für Schimmel bilden. Deshalb gilt:

  • Zwei- bis dreimal am Tag lüften: Das Umweltbundesamt empfiehlt, auch im Winter die Fenster mindestens zwei- bis dreimal am Tag für wenigstes 5 Minuten zu öffnen.
  • Mindestens 17 °C: Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) empfiehlt, alle Wohnräume auf mindestens 17 °C zu heizen. Im Flur reichen laut der Behörde 15 °C aus.

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Hygrometer einsetzen

Da sich die Bausubstanz von Gebäuden stark unterscheiden kann, sind Pauschalaussagen wie „Jeden Raum auf mindestens 17 °C heizen“ nicht für jeden Haushalt geeignet. Es kann durchaus sein, dass zur Schimmelvorbeugung in manchen Wohnungen eine höhere Temperatur erforderlich ist oder eine niedrigere Mindesttemperatur ausreicht, um Schimmel zu vermeiden. Aus diesem Grund ist es ratsam, die relative Luftfeuchtigkeit und die Temperatur in einem Raum zu überwachen. Mit einem Hygrometer behalten Sie beide Werte im Auge. Nach Angaben des Verbraucherportals „Mein Klimaschutz“ liegt die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 %. Bei einem Wert, der dauerhaft über 60 % bis 65 % liegt, erhöht sich die Schimmelgefahr. Durch Lüften und Heizen können Sie den Wert senken.

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Eventuell Feuchtigkeitsquellen beseitigen

Der Großteil der Feuchtigkeit in unseren Wohnungen wird durch uns selbst erzeugt. Das Umweltbundesamt schätzt, dass ein Vierpersonenhaushalt durch Kochen, Duschen, Wäschetrocknen, Atmen und Schwitzen bis zu 12 Liter Wasser an die Raumluft abgibt. Dies entspräche 3 Litern pro Person. Aus diesem Grund ist es wichtig, direkt nach dem Schlafen, Kochen oder Duschen gründlich zu lüften. Trocknet man die Wäsche in der Wohnung, sollte man öfter durchlüften und die Heizung in dem jeweiligen Raum nicht abdrehen. Es gibt jedoch auch andere Feuchtigkeitsquellen, die man in Betracht ziehen sollte. So können zum Beispiel Pflanzen, Zimmerbrunnen oder auch Haustiere zur Feuchtigkeitsbildung beitragen. Stellt zu hohe Luftfeuchtigkeit ein Problem dar, muss man hier eventuell Kompromisse finden.

Luftentfeuchter einsetzen

Sollte man die oben genannten Maßnahme zur Schimmelvorbeugung im Winter bereits ausgeschöpft haben, kann man über den Einsatz von Luftentfeuchtern nachdenken. Die Luftentfeuchter können zwar gute Dienste im Kampf gegen Feuchtigkeit leisten, sie können jedoch das ursächliche Problem nicht beheben, schreibt Stiftung Warentest. Bekommt man die hohe Luftfeuchtigkeit nicht durch die oben genannten Maßnahmen in den Griff, könnte das auf ein generelles Feuchtigkeitsproblem im Gebäude hinweisen. Denkbar wären laut dem Umweltbundesamt zum Beispiel feuchte Wände, unbemerkte Rohrbrüche, Risse im Dach oder andere Ursachen. Hier kommt man in der Regel ohne professionelle Hilfe nicht weiter.