Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Aber ganz ehrlich: So schlimm ist es nicht, früh auszuscheiden. So bleibt mir immerhin mehr Zeit, die anderen Teilnehmer zu studieren. Faszinierend: die verschiedenen Techniken. Manche hauen ihre Schere, ihren Stein oder ihr Papier in die geöffnete Handfläche, mit einem kleinen Knall. Schere, Stein, Papier, Bäm! Und danach schreien die Anhänger des jeweiligen Siegers. Es ist an diesem Abend ziemlich laut vor dem Schocken.

 

Was auch auffällt: Viele machen einfach systematisch Schere, Stein und Papier hintereinander. Wie ein Roboter. Hätte ich mir besser vorher überlegt. Beim Spielen ist mir das an meinen Gegnern zwar aufgefallen, ich habe aber nicht schnell genug geschaltet. Anyway.

Wie richtige Männer

In die K.O.-Runde schaffen es neben vielen Normalos auch der Starter mit der Nummer 3, der wie ein Boxstar auf die Bühne kommt, eine Crew von vier Leuten hinter sich herzieht und nach einem Schluck aus der Colaflasche seinen Gegner 3:0 abzockt. Nummer 117 hat eine Art Mini-Ghettoblaster, in dem sich eine Kassette mit ziemlich basslastigen Hip-Hop-Beats dreht. Das hört man, weil er dem Moderator das Mikro entreißt und es an die Boxen seines Apparats hält. Deutlich genervter reagiert das Publikum auf jenen Kandidaten, der einen ziemlich böse dreinblickenden Einflüsterer hinter sich stehen hat. 

Moritz schließlich gewinnt am Ende nicht mit Schere, sondern mit Papier. Er wickelt den Stein von Starter Nummer 3 ein, hüpft vor Freude im Kreis und posiert zum Siegerfoto mit Pokal und macht die Schere.  

Aus in der Vorrunde

Also raus zu den ersten Kämpfen, vor die Tür, Vorrunde. Ich gegen drei andere und jeder gegen jeden; der mit den besten Ergebnissen kommt in die K.O.-Runde. Meine Gegner heißen Markus, Jan und Linda. Linda erklärt gleich zu Beginn, dass "mein Freund morgen blau macht, wenn ich gewinne. Also bitte, bitte, bitte ..." Die Taktik geht aber nicht auf, Jan und Markus sind genauso scharf auf das Bier wie Lindas Freund. Linda gewinnt gegen mich und verliert gegen Jan und Markus, sie ist schnell raus. Ich gewinne gegen Jan, bleibt das entscheidende Duell gegen Markus. Bald steht es 2:2, Gleichstand - und dann mache ich Papier und Markus Schere. 

Aus der Traum! Die Schere! Hätte ich nur schon früher mit Moritz gesprochen!

Boxstar schlägt Hip-Hopper

Aber ganz ehrlich: So schlimm ist es nicht, früh auszuscheiden. So bleibt mir immerhin mehr Zeit, die anderen Teilnehmer zu studieren. Faszinierend: die verschiedenen Techniken. Manche hauen ihre Schere, ihren Stein oder ihr Papier in die geöffnete Handfläche, mit einem kleinen Knall. Schere, Stein, Papier, Bäm! Und danach schreien die Anhänger des jeweiligen Siegers. Es ist an diesem Abend ziemlich laut vor dem Schocken.

Was auch auffällt: Viele machen einfach systematisch Schere, Stein und Papier hintereinander. Wie ein Roboter. Hätte ich mir besser vorher überlegt. Beim Spielen ist mir das an meinen Gegnern zwar aufgefallen, ich habe aber nicht schnell genug geschaltet. Anyway.

Wie richtige Männer

In die K.O.-Runde schaffen es neben vielen Normalos auch der Starter mit der Nummer 3, der wie ein Boxstar auf die Bühne kommt, eine Crew von vier Leuten hinter sich herzieht und nach einem Schluck aus der Colaflasche seinen Gegner 3:0 abzockt. Nummer 117 hat eine Art Mini-Ghettoblaster, in dem sich eine Kassette mit ziemlich basslastigen Hip-Hop-Beats dreht. Das hört man, weil er dem Moderator das Mikro entreißt und es an die Boxen seines Apparats hält. Deutlich genervter reagiert das Publikum auf jenen Kandidaten, der einen ziemlich böse dreinblickenden Einflüsterer hinter sich stehen hat. 

Moritz schließlich gewinnt am Ende nicht mit Schere, sondern mit Papier. Er wickelt den Stein von Starter Nummer 3 ein, hüpft vor Freude im Kreis und posiert zum Siegerfoto mit Pokal und macht die Schere.  

Ich hingegen ziehe am Morgen in der Redaktion den Kopf ein. "In der ersten Runde ausgeschieden", raunt mir der Kollege zu. Ich glaube, ich fordere ihn nachher zum Duell auf. So wie es richtige Männer machen.