Auch die Heusteigschule wehrt sich gegen eine Auflösung. Deren Schulleiter Jochen Schmidt-Rüdt nennt als Argumente für die Erhaltung Wohnortnähe, Vernetzung mit Einrichtungen der Jugendhilfe, Bildungspartnerschaften mit Firmen, darunter auch das Marienhospital, die Begleitung der Schüler durch Seniorpartner sowie durch Lernpaten und den in diesem Schuljahr begonnenen gemeinsamen Unterricht mit Förderschülern der Lehenschule. Jochen Schmidt-Rüdt schlägt eine Weiterentwicklung zur Gemeinschaftsschule mit Schwerpunkt auf Inklusion und einen Ausbau der Ganztagsschule bis Klassenstufe sechs vor.

 

Die Schloss-Realschule befürwortet die vorgeschlagene Verlagerung in die Heusteig-Räume ebenfalls nicht. Man sei durch vielfältige Kooperationen im Westen fest verankert und gehöre auch dorthin, erklärt die Schulleiterin Barbara Koterbicki: "Ein Standortwechsel stellt unser mit viel Mühe aufgebautes Profil infrage."

Das Hölderlin-Gymnasium erfährt nach den Plänen der Schulverwaltung keine Verbesserung und meldet sich deshalb ebenfalls zu Wort. Bereits vor zweieinhalb Jahren habe man einen Erweiterungsbau beantragt, argumentiert die Schulleiterin Martina Grupe. Seit 1988 habe die Schülerzahl um 30 Prozent zugenommen. Die Räume im Altbau, den Pavillons und im Herdweg entsprächen "bei Weitem nicht dem Rahmenplan des Landes", die Ausstattung der Schule "auf keinen Fall den Erfordernissen eines Gymnasiums im 21. Jahrhundert". Für Schülermitverwaltung, Bibliothek, Lehr- und Lernmittel sowie die Ganztagesbetreuung "haben wir keine eigenen Räume". Falls eine Erweiterung in der Hölderlinstraße nicht möglich sei, schlage man einen Neubau im Norden vor.

Termin Die Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann stellt die Pläne am 20. Juli, 18 Uhr, in einer gemeinsamen Sitzung der Bezirksbeiräte Botnang, Mitte, Nord, Ost, Süd und West im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathauses vor.