In einer Serie erzählen Menschen, die bekannt geworden sind, von ihrer Schulzeit in einem der Bezirke unterm Fernsehturm. Diesmal: der Magier und Illusionist Stefan Zucht alias Julius Frack, der das Paracelsus-Gymnasium besucht hat.

Birkach/Plieningen - In die Schule muss jeder. Seine Grundschulezeit hat Stefan Zucht im sonnigen Las Palmas verbracht, das Gymnasium besuchte er indessen in Plieningen. Als Julius Frack verzaubert er inzwischen sein Publikum.

 
Meine Schulen:
Grundschule in Las Palmas, Paracelsus-Gymnasium (1986 bis 1994)
Spitzname in der Schulzeit: Bei den Pfadfindern hatte ich einen: Fango, da ich bei einer Wanderung mal ziemlich wenig Profil an den Schuhen hatte, und es war sehr matschig und lehmig. Wir haben ein Spiel gemacht, bei dem man während der Wanderung über Sachen hüpfen musste, und mich hat’s ziemlich oft auf den Boden gelegt, so dass ich halt danach aussah, als wenn ich eine Fangopackung abbekommen hätte.
Kernfächer: Englisch und Biologie
Lieblingsfach: Biologie
Mitgliedschaft in AGs:
Volleyball, Kriminalistik, SMV, Theater
Ein Fach, das der Schule gefehlt hat:
Ich hätte mich gerne noch mehr mit philosophischen Gedanken befasst oder Dingen des Alltags wie Verträge abschließen.
Meine Rolle in der Klasse: Der Klassensprecher, der aber schon immer wieder so seine Streiche und Späße gemacht hat.
Meine perfekte Lunchbox:
Ein Laugenbrötchen mit Butter, aber es musste knusprig sein obenrum, und dann ein Kakao oder einen Zitronentee.
Mein Lieblingsort in der großen Pause:
Ich hatte viel Organisatorisches zu tun, oder ich war auf dem Raucherhof, das war der zentrale Treffpunkt für alle, auch für Nichtraucher wie mich.
Mein Schwarm in der Schulzeit:
Da gab es einige. Meine erste große Liebe war eine Klassenkameradin.
Absolutes Highlight meiner Schulkarriere:
An meiner Schule gab es einmal das Projekt Varieté, und da habe ich dann ein Kunststück gelernt, den Chicagoer Billard-Ball-Trick. Das ist eigentlich ein Kunststück, an dem Leute jahrelang üben, und ich hab’s geschafft, in diesen wenigen Tagen eine vorführreife Nummer damit hinzubekommen. Dann war es für mich irgendwie klar. Der Moment, in dem ich gemerkt habe: Das ist das, was ich immer schon machen wollte, ohne es bisher gewusst zu haben. Seitdem ist kein Tag vergangen, an dem es nicht um Illusionen ging und ich mich nicht damit beschäftigt hätte. Das hat mein Leben verändert.
Mein genialster Streich:
Es gab eine Tafel, die konnte man hoch- und runterschieben, da war hinten eine Fahrradkette dran, die ging um ein Zahnrad. Einmal, bevor die Stunde losging, haben wir die Tafel runter geschoben und in die Fahrradkette Knallteufel reingetan. Dann kam die Lehrerin und wollte etwas an die Tafel schreiben. Sie fährt die Tafel hoch, dann sind die Knallteufel losgegangen. Sie ist wie erstarrt stehen geblieben und hat Zeit gebraucht, um nach Fassung zu ringen, aber hat uns dann gelobt für unseren guten Streich.
Das Nützlichste und das Unnützeste, was ich gelernt habe:
Das Wichtigste ist Englisch, gelernt zu haben, weil es heutzutage die Grundlage von so vielem ist. Und selbst Dinge, die einem unnütz vorkamen, die sind trotzdem Teil eines Gedankengebäudes, das einen zu dem macht, was man ist.
Das wollte ich werden, wenn ich groß bin:
Im Kindergarten wollte ich Fernfahrer werden, weil ich es schön fand, den ganzen Tag mit dem Laster durch die Gegend zu fahren. Und später dachte ich, ich werde Verhaltensforscher bei Tieren.
Jemand, der mir aus der Schulzeit besonders in Erinnerung geblieben ist:
Mein Reli-Lehrer Herr Bissinger. Der hatte Stärke, der hatte Kraft und Charakter, aber auf eine ganz sanfte Weise, der hat uns viele Lebensweisheiten in Nebensätzen mit auf den Weg gegeben.
Die letzte Stunde freitags habe ich...
...was gemalt, auch auf Tischen.
Ich musste schon mal nachsitzen, da ich…
...auf die Tische gemalt habe. Ich habe schon relativ gerne auf die Tische geschrieben...
Von früher sehe ich auch noch...
...Klassenkameraden und andere, wie zum Beispiel Leute von den Pfadfindern.
Wiedersehen mit meiner Schule:
Wir hatten noch eine Ehemaligen-Theater-AG, und da haben wir dann auch noch vier oder fünf Aufführungen an der Schule gemacht.

Biografisches zu Stefan Zucht:

Stefan Zucht wird 1975 in Sindelfingen geboren. Er wächst in Stuttgart und Las Palmas auf Gran Canaria auf. Er ist schon früh von der Zauberkunst begeistert, lässt dieses Interesse dann aber Jahre ruhen. Bei einer Projektwoche in der Schule entdeckt er seine Begeisterung wieder, und sie wird zur Leidenschaft. 1995 nimmt Stefan Zucht das erste Mal an einem Zauberwettbewerb teil. Prompt gewinnt er den ersten Platz beim Zauberkongress des Magischen Zirkels Deutschland, dem er ein Jahr später beitritt. Damit fängt seine Karriere als Illusionist an. Er nennt sich nun Julius Frack und gibt Vorstellungen auf der ganzen Welt, wie zum Beispiel in Monaco, Shanghai, Paris oder Los Angeles. Julius Frack wird ein Begriff in der Szene, er wird Weltmeister der Großillusion und gewinnt zahlreiche Wettbewerbe. Mehr Informationen unter: www.juliusfrack.com