Olaf, der Flipper, und seine Tochter Pia sorgen in der Schwabenlandhalle mit ihren Schlagern für den Glauben an das Gute in der Welt.

Fellbach - Genug gehört von Donald Trump und Niedrigzinsen, zum Teufel mit Minusgraden und Krisenherden. Man wird sich doch einfach mal amüsieren dürfen und ausgelassen feiern! Auf also zum „Champagner“-Konzert, auf zu Olaf, dem Flipper! Dort im Saal fahren vom ersten Ton an die Hände hoch, raunen langgezogene „Ooohs“ und „Aaahs“ durchs Parkett, wenn der Schlagersänger auf die Bühne kommt. Olaf erscheint in einem türkisfarbenen Glanzjacket, bringt seine Tochter Pia mit und kokettiert kräftig mit seinem gerade gefeierten 70. Geburtstag.

 

Die heile Welt des Schlagers

Etwa 400 Fans hatten sich am Freitagabend in der Schwabenlandhalle eingefunden, um sich von ihrem Idol in die heile Welt des Schlagers trällern zu lassen. Das Rezept funktioniert: Ein bisschen Schmäh für die Damen, verständnisvoll-dezentes Ohrenziehen für die Herren und für zwei, drei Stunden sieht die Welt rosig aus. „Weine nicht, kleine Eva“, „Monja“ und „Sha la la I love you“ dürfen als Reminiszenz an die Zeit, als noch sechs Flippers auf der Bühne standen, selbstverständlich nicht fehlen. Dann kommen die Hits von Olaf: „Du bist wie Champagner“, das läuft den Damen runter wie Prickelwasser im Bauchnabel, ein bisschen Exotik wärmt das Herz mit der „Roten Sonne von Barbados“. Der Schlagzeuger haut im ewigen Bumm-Bumm-Rhythmus auf seine Drums, dazu ein Keyboard und eine Gitarre. Und natürlich der smarte Alt-Flipper Olaf Malolepski und seine kesse Tochter Pia, herzallerliebst.

Das Land braucht Schlager

Gleich zu Beginn des Konzerts werden die Fans und der Flipper zu einer großen Familie, es gibt Bilder aus dem „geheimen“ Privatalbum der Malolepskis: Olaf als Baby, Olaf als Teenager, Olaf mit den Flippers und mit seinen Kindern, vor stimmungsvoller Kulisse am Meer und im Sonnenuntergang. Und natürlich mangelt es nicht an verbalen Streicheleinheiten für die Fans, die völlig aus dem Häuschen sind. Schon beim zweiten Lied stehen sie, singen mit, fuchteln mit den Armen. 70-jährige Damen schwenken elektronische Wunderkerzen und schwofen mit der zehn Jahre älteren Sitznachbarin.

Doch auch deutlich jüngeres Publikum schlägt der Schlager in seinen Bann. Till Kohlwes und Christopher Klee etwa sind hellauf begeistert: „Wir haben Lust auf gute Laune und da sind Schlager toll“, sagen die 26-jährigen Studenten. Sie haben sich ein Flipper-Abziehbildchen auf Wange und Hals geklebt und wollen an diesem Abend ausgelassen fröhlich sein - so wie kürzlich bei Helene Fischer oder auf der Stuttgarter Schlagernacht. „Schlager geben uns Kraft“, sagen die beiden Jungs aus Tübingen, man treffe da so „herrlich normale Leute“. Was soll man da noch sagen: Schlager braucht das Land! Danke Olaf! Danke Pia!