Land unter in Schwäbisch Gmünd: In der Stadt richten sintflutartige Regenfälle große Schäden an. Auch andere Landesteile sind von dem Unwetter betroffen.

Stuttgart - Land unter in einigen Regionen des Südwestens: Viele Straßen und Keller stehen unter Wasser, Schlammlawinen blockieren Fahrbahnen. Die Folgen des Unwetters sind beträchtlich, die sintflutartigen Regenfälle richteten große Schäden an. Im Ostalbkreis, vor allem in Schwäbisch Gmünd befanden sich Feuerwehr und Polizei am Sonntagabend in einem Großeinsatz. Teile der Innenstadt standen unter Wasser, nachdem die Rems über die Ufer getreten war. Nach Beobachtungen von Passanten schwammen etwa 25 Autos durch die Straßen.

 

Die Stuttgarter Berufsfeuerwehr hatte am frühen Abend ein Hilferuf aus der Stadt an der Rems erreicht. 14 Rettungstaucher und Bergungsspezialisten starteten nach Schwäbisch Gmünd, wo etwa 30 Personen von den Wassermassen in einer Gaststätte eingeschlossen waren. Nach Angaben des Pressesprechers der Stadt, Markus Herrmann, befanden sie sich aber nicht in Lebensgefahr. Auch das ehemalige Landesgartenschaugelände war betroffen. Das Polizeipräsidium in Aalen sprach auf Nachfrage von zahlreichen Noteinsätzen in den Kreisen Rems-Murr und Ostalb.

Hunderte Keller laufen voll

Unterdessen verwandelten sich auch in anderen Regionen des Landes Straßen in Flüsse, hunderte Keller liefen voll, Schlamm blockierte Wege. So hieß es im Landkreis Biberach „Land unter“, weil die Riss oder ihre Nebenflüsse über die Ufer getreten waren. Auch in der Umgebung von Konstanz und Heilbronn gab es überflutete Keller und Straßen. In Plankstadt (Rhein-Neckar-Kreis) schlug ein Blitz in ein Haus ein und setzte den Dachstuhl in Brand. Nach Angaben der Polizei entstand rund 500 000 Euro Schaden.

In Nürtingen blieb ein Auto am Samstag in den Wassermassen in einer überfluteten Bahnhofs-Unterführung stecken. Die Fahrerin hatte die Fluten unterschätzt und versucht, dennoch ans andere Ufer zu gelangen. Die Gefahr neuer Unwetter war im Südwesten laut Wetterdienst auch am Sonntagabend noch längst nicht gebannt. Im Neckar-Odenwald-Kreis waren am Samstag Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und Bauhöfe pausenlos im Einsatz – unter anderem in Waldbrunn, Neckargerach und Mosbach. In Hunderten Kellern stand das Wasser, Schlamm und Steine türmten sich auf den Straßen. Teils gab es Überschwemmungen von bis zu 50 Zentimetern Höhe. In der Wutachschlucht im Hochschwarzwald versank am Samstag eine 64 Jahre alte Wanderin bis zur Hüfte in Erdmassen, als Schlamm und Geröll auf den Weg rutschte. Sie wurde leicht verletzt.

In vielen Landesteilen muss nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes weiterhin mit unwetterartigen Schauern, Hagel und Sturmböen gerechnet werden. „Erst mit Beginn der Woche beruhigt sich das Wetter wieder“, so ein Sprecher.