Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Mitmenschen oft nuscheln?

 

Müssen Sie oft nachfragen, weil Sie etwas nicht verstanden haben?

Empfinden Sie es als anstrengend, in größeren Runden der Unterhaltung zu folgen?

Fällt es schwer, in einer lauten Umgebung den Gesprächspartner zu verstehen?

Bekommen Sie es manchmal erst im letzten Moment mit, wenn sich Ihnen von hinten ein Fahrzeug näher?

Ausweichstrategien helfen auf Dauer nicht

Um die Beeinträchtigung vor anderen geheim zu halten, wenden Betroffene durchaus findige Ideen an: Sie tun so, als hätten sie verstanden, lenken schnell zu einem anderen Thema über oder meiden von vornherein Situationen, in denen sie von anderen angesprochen werden könnten. Doch solche Strategien helfen auf Dauer nicht – vor allem dann, wenn die Schwerhörigkeit schlimmer wird. Deshalb empfiehlt Norbert Böttges: „Je früher man sich damit vertraut macht, dass man eine Hörbehinderung hat, desto besser. Man lernt, damit zu leben.“

Wichtig ist, im Alter regelmäßig sein Gehör überprüfen zu lassen. Bestätigt sich der Verdacht auf eine Hörschädigung, braucht es ein Hörgerät, das man regelmäßig tragen muss. Ohne Hörhilfe kann es langfristig zu einer Hörentwöhnung kommen: Die Areale des Gehirns, die für das Hören zuständig sind, drohen zu verkümmern, so dass es verlernt, Signale richtig einzuordnen.

Allerdings helfen Hörgeräte meist nicht sofort. In der Regel bedarf es eines langen Trainings, um damit gut zurechtzukommen. „Man darf keine Wunder erwarten. Es kann Monate dauern, bis man die optimale Einstellung gefunden hat“, sagt Jäger-Flor, die selbst seit vielen Jahren auf Hörhilfen angewiesen ist.

Auch Hörgeräte haben ihre Grenzen

Doch ein Hörgerät zu tragen löst nur einen Teil der Probleme. Wichtig ist auch, dass hörgeschädigte Menschen Strategien entwickeln, um im sozialen Umfeld mit der Einschränkung gut leben zu können. Als ersten Schritt empfiehlt Jäger-Flor, eben nicht darauf zu hoffen, dass niemand die Schwierigkeiten bemerkt, sondern offen darüber zu sprechen und bei anderen Verständnis zu wecken. „Sie können darauf hinweisen, dass es Ihnen hilft, wenn man langsamer und deutlicher mit Ihnen spricht“, schreibt sie in ihrem neu erschienenen Ratgeber „DazugeHören“. Meist ist Menschen mit intaktem Gehör nämlich nicht klar, dass Schwerhörige auch mit Hörgerät nicht normal hören.

Auch Böttges spricht ohne Scheu über seine Schwerhörigkeit, die sich bei ihm im Alter von 35 Jahren als Folge eines Tinnitus entwickelte. Da ihm normale Hörgeräte nicht mehr ausreichten, trägt er seit acht Jahren ein Cochlea-Implantat. Das könne zwar bei Weitem kein gesundes Gehör ersetzen. „Es hat für mich aber eine Verbesserung gebracht“, berichtet er. „Auch an Feiern kann ich inzwischen besser teilhaben.“

Erste Anzeichen für nachlassendes Hörvermögen

Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Mitmenschen oft nuscheln?

Müssen Sie oft nachfragen, weil Sie etwas nicht verstanden haben?

Empfinden Sie es als anstrengend, in größeren Runden der Unterhaltung zu folgen?

Fällt es schwer, in einer lauten Umgebung den Gesprächspartner zu verstehen?

Bekommen Sie es manchmal erst im letzten Moment mit, wenn sich Ihnen von hinten ein Fahrzeug näher?

Ermüdet Sie das Zuhören?

Überhören Sie manchmal das Türklingeln oder das Telefon?

Können Sie leise Geräusche wie das Ticken einer Uhr, das Zirpen von Grillen oder das Brummen des Kühlschranks nicht mehr hören?