Beim 24-Stunden-Schwimmen im Inselbad Untertürkheim hat der Schwimmerbund Schwaben, beheimatet in Birkach, dieses Jahr 500 Euro für die Olgäle-Stiftung zusammenbekommen. Es kamen so viele Teilnehmer wie noch nie zuvor.

Birkach - Die Gründe hätten unterschiedlicher nicht sein können – ob es nun darum ging, die eigenen Grenzen auszutesten, etwas für die Gesundheit zu tun, einen guten Zweck zu unterstützen oder nur die selten gegebene Möglichkeit zu nutzen, mitten in der Nacht zu schwimmen. Das traditionelle 24-Stunden-Schwimmen des in Birkach beheimateten Schwimmerbund Schwaben war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg und zog am Wochenende so viele Teilnehmer an wie noch nie zuvor.

 

Das Wasser stand keine Minute still

Pünktlich um 15 Uhr fiel am Samstagnachmittag zum achten Mal der Startschuss für die Langstrecken-Veranstaltung im Untertürkheimer Inselbad. Von da an stand das Wasser in der Traglufthalle für die nächsten 24 Stunden für keine Minute still – nicht einmal während der Nacht. Zu den Stoßzeiten fasste das 50 Meter lange Becken sogar 140 Schwimmer und Schwimmerinnen – gleichzeitig. Neben dem Spaß am Schwimmen diente das aufwendige Event vor allem aber einem guten Zweck.

Für jeden Teilnehmer, der mindestens 100 Meter am Stück schwimmt, spendet der Schwimmerbund Schwaben einen Euro an die Olgäle-Stiftung des Kinderkrankenhauses Olgahospital. „Vor neun Jahren haben wir das 24-Stunden-Schwimmen wieder ins Leben gerufen“, sagt der Vereinsvorsitzende und Organisator Alexander Wolff. Bereits damals waren sich alle einig, dass die Erlöse an die Olgäle-Stiftung gehen sollen. „Ein Vereinskamerad hatte ein Kind dort, das mittlerweile verstorben ist, und hat uns damals berichtet, was für tolle Dinge dank der Stiftung für die todkranken Kindern gemacht werden, über die sich die Kinder ungemein freuen.“

So viele Schwimmer wie noch nie

Während der Schwimmerbund Schwaben im vergangenen Jahr mit der Veranstaltung noch 300 Euro für die Stiftung generieren konnte, sind es in diesem Jahr sogar 500 Euro. Mit 498 Schwimmern waren es 2015 so viele wie noch nie, sodass manche der Schwimmwilligen erstmals vor dem Becken Schlange stehen und darauf warten mussten, dass andere Schwimmer das Becken verlassen, um ins Wasser zu dürfen. Dabei darf jeder Teilnehmer, der einmal die Startgebühr bezahlt hat, in den 24 Stunden so viel und so oft schwimmen, wie er will – selbstverständlich auch mit Unterbrechungen.

Wie es bei 140 Schwimmern, die sich zeitgleich im Wasser befinden, trotzdem geordnet zugehen kann, erklärt Wolff: „Jeder Teilnehmer bekommt eine Zählkarte, die er bei einem unserer Zählhelfer am Beckenrand abgibt. Im Gegenzug bekommt der Schwimmer eine Badekappe mit einer Nummer, so können die Helfer die Schwimmer im Wasser besser auseinanderhalten. In der Mitte schwimmen die schnellen Kraulschwimmer, auf den Außenbahnen die etwas gemächlicheren Schwimmer. Jede geschwommene Bahn wird abgestrichen und sobald die Schwimmer fertig sind oder eine Pause brauchen, steigen sie aus dem Wasser und tauschen ihre Karte wieder für die Badekappe ein.“

3542 Kilometer geschwommen

Insgesamt wurden beachtliche 3542 Kilometer von allen Teilnehmern in den insgesamt acht Wettbewerben zurückgelegt: Den ersten Platz als Gesamtsieger für die längste Strecke belegte bei den Männern der 22-jährige Reinhold Roß (51 000 Meter), der mit wenigen Unterbrechungspausen beinahe 20 Stunden schwimmend im Wasser verbracht hat.

Bei den Frauen sorgte die ebenfalls 22-jährige Nadine Schmitt (46 100 Meter) für die längste Distanz. Mit 73 Jahren war Christina Müller-Groß die älteste Schwimmerin (5100 Meter). Jüngster Teilnehmer war der vierjährige Simon Helber (600 Meter).

„Das Schöne an unserer Veranstaltung ist, dass es zwar eine Art von Wettkampf ist, allerdings schwimmen hier die Leute nicht gegeneinander, sondern gegen den eigenen Schweinehund“, sagte Alexander Wolff.