Lukas Dietzel und Berit Koch studieren in Stuttgart und leben in einem Altbau an der Robert-Leicht-Straße. Die beiden sind nicht aber nur Mitbewohner, denn im Mai sollen die Hochzeitsglocken läuten.

Vaihingen - Lukas Dietzel hat eine ganz besondere Mitbewohnerin, mit der er nicht nur die Küche und das Bad teilt, sondern auch das Bett. Sie heißt Berit Koch – und ist seine Verlobte. Im Mai sollen die Hochzeitsglocken läuten.

 

Seit Mitte Dezember 2014 leben die beiden in der Zwei-Zimmer-Wohnung mit einer offenen Küche, die auch Platz für ein großes Sofa und einen Esstisch bietet. Um zur Wohnung zu gelangen, muss man erst eine steile, enge Treppe hinaufgehen. „Es ist ein Altbau, da ist alles krumm und schief“, sagt Berit Koch. Aber sie hätten sich daran gewöhnt. Die 23-Jährige lobt die tolle Lage in Vaihingen – im Umkreis gebe es mehrere Einkaufsmöglichkeiten und auch der Vaihinger Bahnhof sei zu Fuß in rund zehn Minuten zu erreichen. Lukas Dietzel fährt immer mit dem Fahrrad zur Hochschule der Medien (HdM), wo er audiovisuelle Medien im siebten Fachsemester studiert.

Vom Sportredakteur zum Student an der HdM

Dabei hatte es zunächst so ausgesehen, als würde er einen ganz anderen Berufsweg einschlagen. In Heidenheim an der Brenz hat er nach seinem Abi direkt ein Volontariat bei einer Zeitung absolviert und anschließend als Sportredakteur gearbeitet. Zwar hatte er mit der ersten Fußball-Herrenmannschaft des FC Heidenheim, die im vergangenen Jahr in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist, einiges zu tun, aber erfüllt hat ihn seine Arbeit nicht.

Lukas Dietzel suchte in ganz Deutschland nach Studiengängen in Richtung Tontechnik. Hängen geblieben ist der 25-jährige an der Hochschule der Medien (HdM). Im Wintersemester war er in der Praxisphase in Heidelberg in einem Tonstudio. Die Arbeit dort hat ihm mehr Spaß gemacht als bei der Zeitung. Dietzel hat seinen Wunschberuf gefunden. Allerdings schaffen nur wenige Tontechniker den großen Karrieresprung und können von ihrem Gehalt wirklich leben. Deshalb schwebt dem Studenten momentan eine Teilzeitstelle im Tonstudio vor und eine zweite Stelle bei einem Fernsehsender oder einem Hersteller für Lautsprecher im Automobil-Bereich.

Von der Krankenschwester zur Berufsschullehrerin

Berit Kochs Interessen liegen ganz anders. Sie studiert Anglistik und Betriebspädagogik an der Universität Stuttgart. Eigentlich wollte sie Grundschullehrerin werden, wurde in Ludwigsburg aber nicht angenommen. Mit ihrem Bachelorabschluss könnte die 23-Jährige auch an einer Berufsschule arbeiten, was ihr gefallen würde. „Mir macht die Arbeit mit Jugendlichen einfach Spaß“, sagt Berit Koch. Sie kommt ursprünglich aus Rottweil und hatte nach dem Abitur eine Ausbildung als Krankenschwester in Stuttgart am Robert-Bosch-Krankenhaus begonnen, abgebrochen und sich schließlich doch für ein Studium entschieden.

Dass die beiden die Wohnung an der Robert-Leicht-Straße in Vaihingen bekommen haben, sei „reines Glück“ gewesen. Ihre Vormieter seien ebenfalls Studenten gewesen, die früher aus dem Mietvertrag wollten und deswegen zuverlässige Nachmieter gesucht hätten. Bei einem persönlichen Treffen mit den neuen Vermietern hätten sie auf Anhieb die Zusage für die Wohnung bekommen, obwohl die Treffen mit den anderen Interessenten noch ausstanden.

Zusammen ist das junge Paar seit November 2013. Über gemeinsame Freunde aus dem Studium haben sie sich kennengelernt. Böse Zungen könnten da behaupten, dass eine Hochzeit zu früh sei. Dem kann Berit Koch nur eines entgegensetzen: „Wenn es passt, dann passt es!“