Wie leben Senioren im Rems-Murr-Kreis, und welche Hilfen braucht es, damit sie möglichst lange zu Hause wohnen können, wenn sie das möchten? Das Landratsamt startet dazu eine Umfrage unter 6700 Bürgerinnen und Bürgern.

Waiblingen - Eines haben wohl die meisten Senioren im Rems-Murr-Kreis gemeinsam: Sie möchten möglichst lange innerhalb ihrer gewohnten vier Wände leben. Doch mit steigendem Alter nehmen auch die chronischen Krankheiten zu – und der Bedarf an Hilfe. Wie Menschen im Alter von 64 oder mehr Jahren leben und wohnen, welche medizinische Versorgung sie benötigen und wo sie Unterstützung bekommen, möchte das Landratsamt nun mithilfe einer Umfrage herausfinden.

 

6700 Bürger werden angeschrieben

Aus den Daten der Befragung unter 6700 Bürgerinnen und Bürgern wollen die Fachleute der Geschäftsbereiche Soziales und Gesundheit dann Strategien für die Zukunft entwickeln. Das Pilotprojekt startet Anfang November, die Ergebnisse liegen voraussichtlich im dritten Quartal des kommenden Jahres vor (siehe „Datensammlung für die künftige Planung“).

Rosemarie Längle-Sanmartin, die Dezernentin für Jugend, Soziales und Gesundheit, spricht von „ganz verschiedenen Entwicklungstendenzen“ im ohnehin sehr heterogenen Rems-Murr-Kreis. Der demografische Wandel, der immer mehr und immer betagtere, häufig chronisch kranke Menschen mit sich bringe, sei das eine. Auf der anderen Seite werde es zunehmend schwieriger, die wachsenden Erwartungen an die medizinische Versorgung zu erfüllen. „Bereits heute sind 30 Prozent der Haus- und Fachärzte im Kreis 60 Jahre oder älter“, so Längle-Sanmartin. Nachfolger für Einzelpraxen zu finden, sei häufig ein Problem, gerade im ländlichen Raum. „Wir müssen daher alle Kräfte bündeln und zudem ein Bündel mit unterschiedlichen Maßnahmen entwickeln“, sagt die Sozial-Dezernentin. Das Ziel sei, „planungsrelevante Informationen über die Lebenssituation in den Regionen zu erhalten“.

42 Fragen zu vier Themenfeldern

Henrike Merx, laut Längle-Sanmartin „die Mutter der Umfrage“, hat – unterstützt vom Kreisseniorenrat – 42 Fragen erarbeitet. Diese sollen Licht in die Themen Gesundheit und medizinische Versorgung, Mobilität, Wohnumfeld und Beratungs- sowie Unterstützungsangebote bringen. Weil eine kreisweite Auswertung den unterschiedlichen örtlichen Verhältnissen nicht gerecht würde – Fellbach ist schließlich kaum vergleichbar mit Spiegelberg –, wurde der Kreis in acht Gebiete unterteilt. Merx hofft, dass mindestens 1600 Menschen den Fragebogen ausgefüllt zurücksenden. Wer Probleme oder Fragen zur Umfrage habe, finde Hilfe bei den Seniorenräten, sagt Heinz Weber vom Kreisseniorenrat: „Der Umfrage liegt ein Anschreiben mit Ansprechpartnern bei. “