Die Skandale
Auch Akihitos ältester Sohn, Kronprinz Naruhito, 50, heiratete eine Bürgerliche: die Harvardabsolventin und Karrierediplomatin Masako Owada, 46. Zwar brachte die weltgewandte Prinzessin zunächst frischen Wind ins Kaiserhaus, wurde dann jedoch Opfer des öffentlichen Drucks, einen männlichen Thronfolger zu gebären. Nach drei Fehlgeburten brachte sie "nur " eine Tochter zur Welt, Prinzessin Aiko, 9. Masako leidet seit Jahren an Depressionen, tritt nur selten bei offiziellen Anlässen auf und wurde deshalb wiederholt kritisiert, sie vernachlässige ihre Familienpflichten.

Die Stars
Japans Kaiserfamilie lebt entrückt und die Öffentlichkeit weiß nur wenig über die Menschen hinter den Gesichtern. Die Ausnahme sind Kronprinzessin Masako und ihre Tochter Aiko. Masakos Rolle entspricht etwa der einer japanischen Prinzessin Diana: Die einen lieben sie, weil sie schön und traurig ist, die anderen verachten sie, weil ihre Menschlichkeit die Perfektion der imperialen Inszenierung stört. Für ihre Tochter Aiko hätten die Japaner fast die Erbfolgeregelung geändert und eine Kaiserin zugelassen - hätte nicht der Bruder des Kronprinzen noch einen Sohn bekommen, der nun der 127. Tenno von Japan werden soll.

Die Devotionalien
Das schönste Kaisersouvenir, das die Japaner sich vorstellen können, ist ein selbstgeknipstes Foto: Jedes Jahr zum Kirschblütenfest zeigt sich der imperiale Klan in Tokio der Öffentlichkeit und zieht große Mengen Schaulustiger an. Für nationalistische Japaner dient der Tenno allerdings bis heute als eine Art patriotisches Viagra: Sie zelebrieren noch immer die Feldzüge der kaiserlichen Armee und hängen sich Fotos vom Weltkriegskaiser Hirohito unter der Flagge der aufgehenden Sonne an die Wand.