Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs

Kommission In Deutschland nimmt sich eine Kommission der Aufarbeitung sexuellen Kindesbrauchs an. Sie wurde am 26. Januar 2016 von Johannes-Wilhelm Rörig, dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, berufen und ist zunächst bis 31. März 2019 eingesetzt. Im Mai 2016 hat das siebenköpfige Komitee seine Arbeit aufgenommen, Mitte Juni dieses Jahres hat es einen ersten Zwischenbericht vorgestellt.

 

Bericht Der Zwischenbericht beinhaltet Erkenntnisse aus rund 200 vertraulichen Anhörungen sowie 170 schriftlichen Berichten – alles Geschichten von Betroffenen, die in der Kindheit oder der Jugend sexuellem Missbrauch ausgesetzt waren. Im Zentrum der bisherigen Arbeit stand der Missbrauch innerhalb der Familie. Etwa 70 Prozent der Fälle fallen in diese Kategorie, schätzen die Experten. Die Kinder, so ihre Erkenntnis, bekommen nur selten Hilfe: zum einen, weil mitwissende Angehörige nicht einschreiten, zum anderen, weil die Familie nach wie vor als Privatraum in der Gesellschaft gilt, in den sich Außenstehende nicht einmischen. „Je häufiger darüber gesprochen wird, desto früher können Signale erkannt und Missbrauch verhindert werden“, sagt Sabine Andresen, die Vorsitzende der Kommission.

Ausblick Nach dem Arbeitsschwerpunkt sexuelle Gewalt in der Familie richtet die Kommission 2017 und 2018 ihren Fokus auf die DDR, die Kirchen und rituellen, organisierten Missbrauch. Betroffene können sich über die Arbeit der Kommission informieren unter der Nummer 08 00 / 4 03 00 40 (kostenfrei und anonym) und unter www.aufarbeitungskommission.de/.