Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Es ist kein Zufall, dass mit Argus der weltweit größte Sicherheitsdienstleister für das vernetze Fahren aus Israel kommt. Das Land gehört mit seinen mehr als 350 auf Cybersicherheit spezialisierten Firmen zur IT-Weltspitze. Die meisten Firmen wurden von ehemaligen Mitgliedern der israelischen Armee gegründet, das Land gilt im Cyberkrieg mit als führend. Eine spezielle Rolle spielt die Einheit 8200, das Pendant zum amerikanischen Geheimdienst NSA. Ihr Fokus: Sicherheitslücken der Gegner entdecken und eigene zu schließen. Den Wissensvorsprung, den sie dabei erarbeiten, nutzen etliche Soldaten später für das eigene Unternehmensgeschäft.

 

Auch Ofer Ben-Noon diente acht Jahre lang in der Einheit 8200, dann gründete er 2013 Argus. Aus den Erfahrungen mit eigenen simulierten Hackerangriffen gestaltete sein inzwischen 65-köpfiges Team, von dem das Gros ebenfalls aus der Einheit 8220 stammt, das erste Sicherheitsprodukt. 2014 investierten israelische Wagniskapitalgeber vier Millionen Dollar (3,4 Millionen Euro) in das Unternehmen. 2015 gaben Fonds sogar 26 Millionen Dollar (22 Millionen Euro), darunter der Automobilzulieferer Magna International und die Allianz SE. Auch für Versicherungskonzerne gewinnen durch Hackerangriff verursachte Unfälle künftig an Bedeutung.