China: Ganz in Rot

Chinesisches Neujahrsfest Foto: EPA

In China ist Silvester nur der Auftakt für das eigene Neujahrsfest. Nach dem traditionellen Mondkalender fängt das nächste Jahr erst am 28. Januar 2017 an. Im chinesischen Tierkreiszyklus steht es im Zeichen des Hahns, was nach recht geordneten Verhältnissen klingt und Strebsamkeit verspricht. Der wichtigste Feiertag des Jahres hat einen langen Vorlauf. Hunderte Millionen Chinesen reisen zum Frühlingsfest zu ihren Familien und bringen damit das Verkehrssystem an den Rand des Zusammenbruchs. Neben den praktischen Vorbereitungen gilt es vor allem eine Reihe von Glücksritualen zu planen, die für das neue Jahr ein günstiges Schicksal bewirken sollen. Haustüren werden mit umgedrehten Glückszeichen geschmückt, ein Brauch, der auf einem Wortspiel beruht. „Umgedrehtes Glück“ klingt im Chinesischen so ähnlich wie: „Das Glück kommt.“ Wer im Jahr der Schlange geboren ist, sollte als Vorsichtsmaßnahme am Neujahrsmorgen etwas Rotes und auch für den Rest des Jahres stets einen roten Gegenstand tragen. Deswegen finden rote Unterhosen derzeit reißenden Absatz. Außerdem sollte man im ersten Monat des neuen Jahres nicht zum Friseur gehen, damit könnte man den Tod eines Verwandten bewirken.