400 Jugendliche aus Sachsen und Baden-Württemberg treffen sich in Sindelfingen und erarbeiten gemeinsam ein Konzert.

Sindelfingen - Scharen von jungen Leuten strömen in größeren und kleineren Gruppen seit Montag durch Sindelfingen. Manche tragen Trompeten, Klarinetten oder andere Musikinstrumente mit sich herum, andere sind mit Fotoapparten oder Videokameras unterwegs.

 

Zielstrebig steuern sie die Musikschule (SMTT) an der Wolbodstraße, die städtische Galerie oder das große Festzelt neben der Stadthalle an. Nicht alle der Schüler stammen aus Sindelfingen oder der Umgebung. Knapp 200 Jugendliche sind aus Sachsen angereist. Sindelfingen ist dieses Jahr der Ausrichter der Schülerbegegnung Musik und Kunst zwischen Sachsen und Baden-Württemberg. Bereits zum 23. Mal in Folge findet dieses Festival statt. Anlässlich des 750-Jahr-Jubiläums der Stadt hatte sich Sindelfingen beworben.

Das passt besonders gut, weil in diesem Jahr die große bundesweit zentrale Feier zum Tag der deutschen Einheit in Stuttgart stattfindet. Und dort werden die Schüler am Mittwoch, 2. Oktober, sowohl im baden-württembergischen als auch im sächsischen Kulturzelt einen Auftritt haben.

In sieben Ateliers arbeiten 400 Schüler

Im Mittelpunkt der Begegnung, die gestern Morgen mit der Begrüßung aller 400 Teilnehmer im Sindelfinger Rathaus durch den Oberbürgermeister Bernd Vöhringer begann, steht jedoch die gemeinsame Arbeit. In sieben Ateliers erarbeiten die Teilnehmer zum Thema „Stillstand – Bewegung“ musikalische und künstlerische Werke. Eine Schau mit Bildern, Skulpturen und Filmen zu diesem Thema, die im vergangenen Jahr in mehreren Schulen in Böblingen, Sindelfingen, Hoyerswerda, Dresden und Chemnitz entstanden sind, wurde gestern im Oberlichtsaal der Sindelfinger Galerie eröffnet. Bis Donnerstag, 3. Oktober, ist die Schau noch zu sehen. Am Abend gab es zwei Eröffnungskonzerte in der Martins- sowie der Dreifaltigkeitskirche, in der sich alle teilnehmenden Orchester, Ensembles und Chöre vorstellten.

Am Nachmittag begann die Arbeit in den Ateliers. Im Odeon der Musikschule proben noch bis zum Donnerstag die drei Bläserklassen der Sindelfinger Realschulen und der 56. Mittelschule Am Trachtenberg in Dresden. Chorsänger aus Riesa, Chemnitz und Böblingen üben im Sindelfinger Stiftshof das Hallelujah von Leonhard Cohen ein. Die Sinfoniker aus beiden Bundesländern treffen sich im Böblinger Albert-Einstein-Gymnasium.

Überall gleichzeitig scheinen die 22 Mitglieder des Ateliers Dokumentation sein. Sie filmen und fotografieren sämtliche Veranstaltungen und in den Workshops. Tagesaktuell werden die Ergebnisse dann online gestellt, Unter www.schuelerbegegnung-sachsen-bw.de kann man sie einsehen. Nicola Esch aus Chemnitz ist einer der Jungjournalisten. Mit der Kamera dokumentierte er gestern Vormittag die Vernissage im Oberlichtsaal. „Ich bin Mitglied einer Foto-AG an meiner Schule und in zwei Foto-Clubs“, berichtet der 18-Jährige. Seine Kunstlehrerin habe ihn angesprochen, ob er nicht ,mit zur Jugendbegegnung nach Sindelfingen. Nicola wollte.

Erst gestern Morgen lernte er die anderen Mitglieder des Ateliers Dokumentation kennen. „Bereits zwei Stunden später standen die ersten Bilder von der Begrüßung im Rathaus im Internet“, erzählt Nicola Esch stolz. Die Teamarbeit zwischen Ost und West scheint bestens zu funktionieren.