Das vierwöchige Veranstaltungsprogramm der zweiten Biennale im Sommer ist prall gefüllt. Die Stadt investiert 250 000 Euro investiert die Stadt in den Kulturreigen, der Bürger aller Generationen zusammenführen soll.

Sindelfingen - Vielfältiger, kompakter, mehr Veranstaltungen, neue Orte und neue Formate – so sieht das Programm für die zweite Sindelfinger Biennale aus. „Wir haben aus der ersten Biennale gelernt“, sagte der Kulturamtsleiter Horst Zecha bei der Präsentation. So konzentrieren sich dieses Mal alle Veranstaltungen auf einen Zeitraum von vier Wochen. Zum Auftakt am 24. Juni ist eine Wiederholung des Kuchenritts geplant.

 

Eine moderne Version dieser einst traditionellen Veranstaltung, die dann irgendwann eingeschlafen war, hatte es beim Stadtjubiläum vor vier Jahren gegeben. 800 Kinder der Grundschulen waren damals beteiligt, genauso viele sollen es auch dieses Jahr wieder sein. „Die Kinder aller neun Grundschulen der Stadt machen mit“, sagte Zecha. Allerdings soll dieses Jahr das Spektakel im Floschenstadion stattfinden, damit die Zuschauer einen besseren Blick auf die farbenfrohe Inszenierung haben als im Sommerhofenpark.

Jede Woche eine Premiere

Zum Abschluss der Biennale am 22. Juli ist – zum ersten Mal in Sindelfingen – ein großes Bürgerpicknick geplant. 600 Leute können daran teilnehmen. Im Sommerhofenpark sollen Tische weiß eingedeckt werden. Das Essen bringen die Gäste selbst mit. „Miteinander feiern und teilen lautet das Motto“, so Zecha.

Zwischen Kuchenritt und Picknick gibt es jede Woche eine andere Premiere: am 30. Juni die des Musicals „Bühne der Träume“, das vor allem für junge Leute gedacht ist. Eine Woche später beginnt dann das Altstadttheater zum Thema Hexenverfolgung in Sindelfingen. Ähnlich dem Christgeburtsspiel, das alle zwei Jahre aufgeführt wird, ist es als Straßentheater mit mehreren Stationen geplant. Am 14. Juli hat das Tanztheater der Ensembles der Schule für Musik, Tanz und Theater (SMTT) Premiere. Aufgeführt wird es in der Schalterhalle der der alten Volksbank. „Wir wollten dieses Mal bewusst neue Orte bespielen“, sagt Horst Zecha. Stand vor zwei Jahren die Martinskirche im Mittelpunkt des Open-Air-Theaters wird dieses Mal das Musical in der Klosterseehalle aufgeführt. Neu ist auch, dass die Biennale in die Stadtteile geht. Vier Konzerte soll es in Darmsheim, Maichingen, auf dem Goldberg und im Eichholz geben.

Etat beträgt 330 000 Euro

330 000 Euro umfasst der Etat für die Biennale, 250 000 Euro davon schießt die Stadt zu. Geschlossen stehen die Stadtverwaltung und der Gemeinderat hinter diesen Kosten. „Wir wollen in der Stadt etwas Nachhaltiges schaffen“, begründet der Oberbürgermeister Bernd Vöhringer das finanzielle Engagement für die Kultur. „Das Stadtjubiläum 2013 wirkt bis heute nach. Es hat bei vielen Bürgern die Identität mit unserer Stadt gestärkt.“ Dies wolle man mit dem Festival im Zweijahresrhythmus fortführen. Die Biennale solle, sagt Vöhringer, eine dauerhafte Einrichtung werden. Abwechseln sollen sich aber die Formate sowie die Spielorte.

Dabei setzen die Verantwortlichen wie schon beim Stadtjubiläum auf Sindelfinger Themen und lokale Akteure. „Wir wollen keine Events von außen einkaufen“, erläutert Vöhringer. Kooperationen mit Künstlern, Unternehmen und Organisationen von außerhalb sieht das Konzept aber ausdrücklich vor, um sich Input zu holen. So kooperiert der Musikdirektor Markus Nau dieses Jahr mit dem Orchester l’arte del mondo aus Leverkusen sowie mit dem Ensemble Al Ol um den israelischen Musiker Yair Dalal für ein interkulturelles Konzert. Aufgeführt wird eine moderne Version von Händels Oratorium „Israel in Egypt“. „Dabei gibt arabische und israelische Musik, jüdische, christliche und islamische Texte“, sagt Nau, der das Konzert dirigiert.

Kooperationen mit Stiftung Weltethos und Mercedes-Benz-Werk

Rund um diese Highlights gibt es auch in diesem Jahr wieder ein Programm mit vielen kleineren Veranstaltungen. So ist eine vierteilige Dialogreihe zu den Themen „Zusammenleben der Kulturen und Religionen“ sowie „Industrie 4.0 – Zukunft der Arbeitswelt“ geplant.

Dabei kooperiert die Stadt mit der Tübinger Stiftung Weltethos sowie mit dem Sindelfinger Mercedes-Benz-Werk. Auch die poetischen Orte in Sindelfingen werden mit einer Veranstaltungsreihe gewürdigt. Zudem gibt es wieder ein Late-Night-Programm für Nachtschwärmer.