Die Interessengemeinschaft Kultur feiert am kommenden Wochenende Jubiläum mit einigen außergewöhnlichen Veranstaltungen. Unter anderem steht eine Deutschland-Premiere auf dem Programm.

Sindelfingen - Zum Höhepunkt ihres 35-Jahr-Jubiläums, das die Interessengemeinschaft (IG) Kultur Sindelfingen/Böblingen in diesem Jahr groß feiert, gibt es an diesem Wochenende einen ganz besonderen Event im Sindelfinger Pavillon. „Spotlight – Wir finden Worte“ heißt die Veranstaltungsreihe, die die Landesarbeitsgemeinschaft der Soziokulturellen Zentren bereits vor Jahren ins Leben gerufen hat. Erstmals im Land gibt es dazu eine mehrtägige Reihe. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die Musik, die sonst im Pavillon dominiert, sondern das gesprochene Wort.

 

Zum Auftakt und zum langsamen Herantasten geht es am Freitag, 16. Oktober, mit einem vor allem bei jungen Leuten beliebten Poetry- Slam-Abend los. Bekannte Poetry-Slammer wie Nikita Gorbunov und Kai Bosch mischen dabei mit. Außerdem ist ein „Dead-or-Alive-Slam“ geplant: Dabei treten Künstler aus dem Großraum Stuttgart mit ihrer eigenen Lyrik gegen die von Schauspielern gesprochenen Texte bereits verstorbener Dichter an. Einen langen Abend verspricht Antonio Bras, der stellvertretende Vorsitzende der IG Kultur.

Experimentell wird es dann am Samstag, 17. Oktober. Auf dem Programm steht die Deutschland-Premiere von „Fear Industry“ – einer Mischung aus Performance, Schauspiel, Opern- und Arienelementen. Der deutsche Regisseur Achim Wieland lebt auf Zypern, wo das Stück beim European Capital of Culture einen rauschenden Erfolg feierte. Nun bringt er die Originalversion erstmals nach Deutschland. Die Aufführung beginnt um 19.30 Uhr.

Auch der Sonntag steht ganz im Zeichen der Worte. Von 12 Uhr an sind im Sindelfinger Pavillon, Calwer Straße 36, analoge und digitale Installationen von Karolina Kos und Antonio Bras zu sehen. Um 17 Uhr gesellen sich dann Schauspieler dazu. Das Ensemble der Stuttgarter Textwerksatt Hochstand 166 unter der Regie von Tilman Sack zeigt, wie Beziehungen, Konflikte und daraus Geschichten entstehen – eine Reminiszenz an das Bauhaus-Theater von Oscar Schlemmer.

Das Wort-Wochenende gehört zu den vielen Neuerungen der IG Kultur, die im 36. Jahr ihres Bestehens auch neue Interessengruppen ansprechen möchte. „Wir wollen vor allem mehr junge Leute um die 30 Jahre gewinnen“, sagt Antonio Bras.