Lange mussten die Skifahrer am Feldberg warten – jetzt können sie auf dem höchsten Berg des Schwarzwalds endlich loslegen. Nun hoffen alle, dass der Schnee noch eine Weile liegen bleibt.

Feldberg - Das neue Jahr war schon ein paar Tage alt, als auch Stefan Wirbser die Skisaison endlich beginnen konnte. Erstmals in diesem Winter stand er auf Skiern, wedelte die Pisten des Feldbergs hinunter und hatte dabei großen Spaß: „Alles bestens“, so berichtete er hinterher frohgemut, „denn hier herrscht tiefster Winter.“

 

Kaum einer freut sich darüber mehr als Stefan Wirbser, seines Zeichens Bürgermeister der Gemeinde Feldberg und gleichzeitig Präsident des Skiverbandes Schwarzwald. Am 2. Januar ist er endlich gekommen, der Wintereinbruch, auf den sie so lange warten mussten und der für die Hochschwarzwaldregion so wichtig ist.

Der Galgenhumor der Touristen

Mit Galgenhumor hatten die Touristen zuvor den Umstand kommentiert, dass rund um Weihnachten keine Flocke Schnee lag. „So grün war eine blaue Piste noch nie“, witzelten sie und marschierten zu Fuß die Hänge des Feldbergs hoch. Die Lifte standen still, genau wie die Beschneiungsanlagen, weil es viel zu warm war und auch der Kunstschnee sofort wieder geschmolzen wäre. „Wir hatten trotzdem viele Besucher“, sagt Stefan Wirbser: „Denn wenigstens schien die Sonne.“ Allein deswegen jedoch kommen die Leute nicht.

Die Wiege des Skisports in Deutschland

Der Feldberg, 1493 Meter hoch, gilt als Wiege des organisierten Skisports in Deutschland, in diesem Winter wird das 125-jährige Jubiläum gefeiert. Der Skisport ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Rund 2000 Arbeitsplätze hängen damit zusammen, es gibt drei Millionen Übernachtungen im Jahr, rund 400 000 Skiläufer haben im vergangenen Winter die 37 Lifte benutzt. Alles ist hier auf die Touristen ausgerichtet – neuerdings auch das höchstgelegene Parkhaus Deutschlands in 1300 Metern Höhe. Rund 15 Millionen Euro hat es gekostet und bietet seit seiner Eröffnung im vergangenen Dezember mehr als 1200 überdachte Stellplätze direkt neben der Piste. Das Skigebiet soll dadurch noch attraktiver und komfortabler werden.

Jahrelanger Streit um den Bau des Parkhauses

Jahrelang hatte es einen erbitterten Streit um den Bau gegeben. Ein Parkhaus sei dringend nötig, um den Ansturm der Wintersportler besser bewältigen zu können, so argumentierten die Befürworter. Welcher Ansturm?, so fragten die Umweltschützer und verwiesen auf den Klimawandel, der dem Skitourismus nicht nur am Feldberg immer stärker zu schaffen macht. Dass das Parkhaus in Holzbauweise errichtet wurde, besänftigte die Projektgegner nicht. Bestätigt sahen sie sich, als nach der Eröffnung viele Plätze leer standen.

Immerhin: am Donnerstag war das neue Parkhaus zum ersten Mal voll belegt. „Die An- und Abreise war dadurch wesentlich stressfreier, niemand musste mehr nach dem Skifahren vereiste Scheiben freikratzen“, berichtet Bürgermeister Wirbser. Allerdings kann auch er nicht ausschließen, dass bald wieder andere Tage kommen könnten: „Das Wettergeschäft ist nun einmal mit einem gewissen Risiko behaftet.“