Einstellung Der Skischuh muss in der Bindung gut festsitzen. Andererseits muss die Bindung das Bein bei bestimmten Sturzarten freigeben. Die ISO-Norm 11088 legt fest wie eine Skibindung eingestellt werden soll. Wichtig ist der Z-Wert: Er gibt die Kraft an, bei der die Bindung aufgehen soll, um Verletzungen zu vermeiden.

 

Bindungshärte Die ISO-Norm berücksichtigt Körpergewicht, Größe, Alter, Sohlenlänge des Skistiefels und den Skifahrertyp, also Geschwindigkeit, Fahrstil und bevorzugtes Gelände. Für Frauen wird gemäß der ISO-Norm die Bindung gleich eingestellt wie für einen Mann mit gleichem Gewicht, Können und identischer Sohlenlänge der Skischuhe.

Zukunft Der Skiexperte Veit Senner arbeitet mit seinen Mitarbeitern schon seit Jahren an einer neuartigen mechatronischen Skibindung. Sie wäre so beschaffen, dass elektronische Komponenten den Fahrstil, der für die Belastung an der Bindung wichtig ist, die Stellung des Knies sowie die Geschwindigkeit erfassen und den Auslösemechanismus dann optimal anpassen. „Dafür benötigt man spezielle sogenannte adaptive, also selbstlernende Algorithmen“, so Senner. Bis es solche schlauen und wohl teuren Skibindungen geben wird, dürften noch einige Jahre vergehen.

Mehr zum Thema:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.schmerzen-im-knie-haeufige-knieverletzungen-und-ihre-behandlungsmoeglichkeiten.4bd7d26e-d029-4b30-9e5d-6f066f513efc.html

Welche Art von Knieverletzungen treten bei Skiunfällen auf? Am häufigsten kommt es zu kleinen Mikroverletzungen im Bereich des Meniskus. Die auftretende Knieschwellung ist aber nach ein paar Tagen wieder weg. „Die Mikroschäden summieren sich aber im Laufe der Zeit auf, und irgendwann kommt der Einriss und Arthrose“, sagt Peter Biberthaler, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie der TU München. Das beim Skifahren stark belastete vordere Kreuzband kann reißen, wenn der Unterschenkel nach hinten außen wegdreht. „Die Therapie hängt von der Instabilität im Knie, dem Alter und sportlichen Anspruch sowie der Muskulatur ab. Bei hohem sportlichem Anspruch, aber zugleich deutlicher Instabilität ist eine Operation angebracht“, rät der Mediziner. Es wird ein Sehnentransplantat aus dem Oberschenkel an der Abrissstelle oder auch ein dünnes Titan-Implantat in das Schienbein eingesetzt.

So viel vom Meniskus erhalten wie möglich

Auch der Meniskuseinriss zählt zu den typischen Knieverletzungen. „Sind äußere Meniskusanteile gerissen, werden sie genäht. Implantate sind nach wie vor noch nicht wirklich ausgereift. Deshalb verwenden wir sie nur, wenn gar kein Meniskus mehr vorhanden ist“, sagt Biberthaler. Sind die schlecht durchbluteten zentralen Meniskusanteile betroffen, werden sie entfernt. „Es soll aber unbedingt so viel Meniskus erhalten werden wie nur möglich, um das Arthrose-Risiko so klein wie möglich zu halten.“ Eine weitere Knieverletzung ist der Riss des Innenbands. Verursacht er eine deutliche Instabilität des Knies, wird das Innenband wieder zusammengenäht und durch zusätzliches, neben dem Innenband verlaufendes Fadenmaterial gestützt.

Sollten im ganz ungünstigen Fall beim Verdrehen des Beins vorderes Kreuzband, Innenband und Meniskus gleichzeitig verletzt werden – unhappy triad genannt –, ist die im Knie entstehende Instabilität relativ groß. Eine Operation ist unvermeidlich. „Ziel ist es, die anatomische Führung des Kniegelenks so gut wie möglich zu rekonstruieren, um Fehlbelastungen und als Spätfolge Arthrose zu verhindern“, betont Biberthaler. Denn bei jeder Verletzung bleibt ein Unsicherheitsfaktor. „Wir sehen nach dem Unfall nicht, welche Folgen der Schlag aufs Knie für den Knorpel hat. Es besteht jedoch das Risiko, dass es langfristig zu ungünstigen Strukturveränderungen im Knorpel kommt.“

Was man über Skibindungen wissen sollte

Einstellung Der Skischuh muss in der Bindung gut festsitzen. Andererseits muss die Bindung das Bein bei bestimmten Sturzarten freigeben. Die ISO-Norm 11088 legt fest wie eine Skibindung eingestellt werden soll. Wichtig ist der Z-Wert: Er gibt die Kraft an, bei der die Bindung aufgehen soll, um Verletzungen zu vermeiden.

Bindungshärte Die ISO-Norm berücksichtigt Körpergewicht, Größe, Alter, Sohlenlänge des Skistiefels und den Skifahrertyp, also Geschwindigkeit, Fahrstil und bevorzugtes Gelände. Für Frauen wird gemäß der ISO-Norm die Bindung gleich eingestellt wie für einen Mann mit gleichem Gewicht, Können und identischer Sohlenlänge der Skischuhe.

Zukunft Der Skiexperte Veit Senner arbeitet mit seinen Mitarbeitern schon seit Jahren an einer neuartigen mechatronischen Skibindung. Sie wäre so beschaffen, dass elektronische Komponenten den Fahrstil, der für die Belastung an der Bindung wichtig ist, die Stellung des Knies sowie die Geschwindigkeit erfassen und den Auslösemechanismus dann optimal anpassen. „Dafür benötigt man spezielle sogenannte adaptive, also selbstlernende Algorithmen“, so Senner. Bis es solche schlauen und wohl teuren Skibindungen geben wird, dürften noch einige Jahre vergehen.

Mehr zum Thema:

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.schmerzen-im-knie-haeufige-knieverletzungen-und-ihre-behandlungsmoeglichkeiten.4bd7d26e-d029-4b30-9e5d-6f066f513efc.html