Als „turnaround artist“, als Wende-Künstler, wurde Chen beschrieben, als er bei Blackberry antrat. „Fortune“ bezeichnete ihn als „corporate daredevil“ (Wagehals). Was Chen bei Blackberry schaffen sollte, war ihm schon einmal gelungen: Ende der Neunzigerjahre war er zu Sybase Inc. gekommen. Die Kalifornier, die Software für Unternehmen herstellen, befanden sich im Niedergang. Chen, der 1998 zum Geschäftsführer und Präsident aufstieg, fand für Sybase Nischen, wo sich Wettbewerber   nicht tummelten – vor allem im Mobilbereich. Als SAP 2010 Sybase kaufte, hatte das Unternehmen einen Marktwert von 5,8 Milliarden Dollar – sechsmal mehr als bei Chens Amtsantritt.

 

2012 verließ Chen Sybase und ging als Berater zum Investmenthaus Silver Lake. Als er gefragt wurde, was er in Zukunft machen werde, meinte er ironisch, es werde wohl im Technologiesektor sein. „Ich habe keine anderen Fähigkeiten“, so Chen – was angesichts seines Lebenslaufs als großes Understatement bezeichnet werden kann.

Chen will bei Managern und Regierungen punkten

Chen wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Geboren wurde er in Hongkong, wo er mit seinen Eltern in einem kleinen Apartment wohnte. 1973 kam er als 18-jähriger in die USA. An der renommierten Brown University in Providence graduierte er 1978 in Elektrotechnik, ein Jahr später folgte das Masters Degree am California Institute of Technology. Unisys, Pyramid Technology Corp. und Siemens Nixdorf waren seine beruflichen Stationen, bevor er zu Sybase stieß. Blackberry gibt nun unter Chen wieder Lebenszeichen von sich, wie sich erst jüngst mit der Bekanntgabe des Kaufs des deutschen Verschlüsselungsspezialisten Secusmart zeigte. Blackberry baute Stellen ab und verkaufte Geschäftsbereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Es ist ein stärker auf seine Kernkompetenzen fokussiertes Unternehmen geworden.

Statt mit neuer Hardware, die vom Markt nicht angenommen wurde, Rivalen wie Apple und Samsung Konkurrenz machen zu wollen und auf Unternehmen, Verwaltung und Privatkonsumenten als Kunden zu schielen, stehen nun mobile Sicherheit und Unternehmenssoftware im Zentrum. Chen will vor allem bei Kunden in Management und Regierungen punkten, die Wert auf Sicherheit legen. „Chen ist beeindruckend“, sagt Richard Tse von Cormark Securities in Toronto. Blackberry könne nicht alles für alle Leute machen, habe aber bewährte Technologie und Infrastruktur.

Unter Chen, der verheiratet ist und vier Kinder hat, zeigt Blackberry eine neue Offenheit. Als freundlich und ansprechbar wird der Geschäftsführer bezeichnet, der den Kontakt zu Investoren, Kunden und Öffentlichkeit nicht scheue. Was er denke und für notwendig erachte, spreche Chen mit „brutaler Ehrlichkeit“ aus, sagt Levy. Entscheidungen würden zügig umgesetzt, urteilt der Analyst, der in der Vergangenheit bei Blackberry eher eine Kultur langer Diskussionen ausmachte. Das führte in der Einschätzung von Beobachtern dazu, dass der einstige Marktführer den Anschluss an neue Entwicklungen verpasst hatte.

Chen rettete bereits ein anderes Unternehmen

Als „turnaround artist“, als Wende-Künstler, wurde Chen beschrieben, als er bei Blackberry antrat. „Fortune“ bezeichnete ihn als „corporate daredevil“ (Wagehals). Was Chen bei Blackberry schaffen sollte, war ihm schon einmal gelungen: Ende der Neunzigerjahre war er zu Sybase Inc. gekommen. Die Kalifornier, die Software für Unternehmen herstellen, befanden sich im Niedergang. Chen, der 1998 zum Geschäftsführer und Präsident aufstieg, fand für Sybase Nischen, wo sich Wettbewerber   nicht tummelten – vor allem im Mobilbereich. Als SAP 2010 Sybase kaufte, hatte das Unternehmen einen Marktwert von 5,8 Milliarden Dollar – sechsmal mehr als bei Chens Amtsantritt.

2012 verließ Chen Sybase und ging als Berater zum Investmenthaus Silver Lake. Als er gefragt wurde, was er in Zukunft machen werde, meinte er ironisch, es werde wohl im Technologiesektor sein. „Ich habe keine anderen Fähigkeiten“, so Chen – was angesichts seines Lebenslaufs als großes Understatement bezeichnet werden kann.

Chen will bei Managern und Regierungen punkten

Chen wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Geboren wurde er in Hongkong, wo er mit seinen Eltern in einem kleinen Apartment wohnte. 1973 kam er als 18-jähriger in die USA. An der renommierten Brown University in Providence graduierte er 1978 in Elektrotechnik, ein Jahr später folgte das Masters Degree am California Institute of Technology. Unisys, Pyramid Technology Corp. und Siemens Nixdorf waren seine beruflichen Stationen, bevor er zu Sybase stieß. Blackberry gibt nun unter Chen wieder Lebenszeichen von sich, wie sich erst jüngst mit der Bekanntgabe des Kaufs des deutschen Verschlüsselungsspezialisten Secusmart zeigte. Blackberry baute Stellen ab und verkaufte Geschäftsbereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Es ist ein stärker auf seine Kernkompetenzen fokussiertes Unternehmen geworden.

Statt mit neuer Hardware, die vom Markt nicht angenommen wurde, Rivalen wie Apple und Samsung Konkurrenz machen zu wollen und auf Unternehmen, Verwaltung und Privatkonsumenten als Kunden zu schielen, stehen nun mobile Sicherheit und Unternehmenssoftware im Zentrum. Chen will vor allem bei Kunden in Management und Regierungen punkten, die Wert auf Sicherheit legen. „Chen ist beeindruckend“, sagt Richard Tse von Cormark Securities in Toronto. Blackberry könne nicht alles für alle Leute machen, habe aber bewährte Technologie und Infrastruktur.

Im ersten Geschäftsquartal 2014 hat Blackberry die Erwartungen von Analysten übertroffen. Nun bereitet sich das Unternehmen darauf vor, neue Smartphones wie den „Passport“ auf den Markt bringen. Blackberrys Weg wird davon abhängen, wie das angenommen wird. Seine Mitarbeiter hat John Chen jedenfalls gemahnt, sie müssten weiter konzentriert arbeiten. Es gebe „keinen Spielraum für Fehler“, wenn man die Wende zum Erfolg schaffen wolle.

Der Smartphone-Pionier

Unternehmen: Blackberry wurde 1984 von Mike Lazaridis, einem ehemaligen Studenten mit griechischen Wurzeln der Universityof Waterloo, unter dem Namen Research In Motion (RIM) gegründet, um neue Kommunikationstechnologien zu entwickeln. Am 30. Januar 2013 gab RIM bekannt, ab diesem Tag unter dem Namen Blackberyy Handel zu treiben.

Produkte: Das erste bekannte Produkt war der 1998 vorgestellte Interactive Pager. 1999 wurde der Blackberry vorgestellt, der noch heute das bekannteste Produkt des Unternehmens darstellt. Er war das erste Smartphone am Markt, derzeit gibt es weltweit etwa 80 Millionen Nutzer. Seit September 2010 produziert Blackberry auch Tablet-Computer. Das Unternehmen entwickelt dabei nicht nur die Geräte, sondern auch das Betriebssystem (Blackberry OS).