Die indische Hauptstadt Delhi ist anfällig für Smog. Im Herbst und Winter herrscht oft eine Inversionswetterlage vor. Abgase von Industrieanlagen, Öfen oder Verkehrsteilnehmern stauen sich dann wie unter einer Glocke. Windstille und eine hohe Feuchtigkeit verstärken die Smogneigung. Üblicherweise beginnt die Smog-Saison aber erst im Dezember. 2012 zog der Smog bereits am 28. Oktober auf. Die Luftwerte sind seither so schlecht wie noch nie.

 

Warum der Smog in diesem Jahr so stark und früh kam, ist unklar – und politisch umstritten. Delhis Regierungschef Sheila Dikshit machte die Strohfeuer der Bauern in den benachbarten Bundesstaaten verantwortlich: Der von ihnen verursachte Rauch ziehe nach Delhi. Dagegen verweist das Forschungszentrum CSE auf die explodierende Zahl der Autos. Angeblich rollen jeden Tag fast tausend neue Pkw auf Delhis Straßen. Dazu gesellen sich tausende mit Kohle befeuerte Ziegelöfen in und um die indische Hauptstadt.