Bei der Debatte über die LBBW hat ihr Kollege Rockenbauch gesagt, die Bank könne ruhig pleite gehen. Wie sehen Sie das?
Fakt ist, dass die Bilanz durch 60 Millionen Euro belastet ist, die aus dem Abverkauf der letzten Giftpapiere resultieren. LBBW-Chef Vetter versprach damals, der Stadthaushalt würde nicht belastet, nun fehlen 11,6 Millionen Euro. Wir werfen den Fraktionen und dem OB vor, die Weichen falsch gestellt zu haben. Man hätte die BW-Bank als Stadtsparkasse herauslösen sollen, um eine transparent wirtschaftende sozial, ökologisch und ethisch korrekt ausgerichtete Bank für Kleinsparer zu etablieren. Die Beteiligung an der LBBW, mit Geschäftstätigkeit in Steueroasen und ohne ökologische, soziale und ethische Leitplanken, deckt sich nicht mit unserer Vorstellung von gutem kommunalem Wirtschaften.
Grüne, SPD und SÖS-Linke-Plus haben eine strategische Mehrheit, die allerdings wenig daraus macht. Woran liegt das?
Ich sehe die ökosoziale Mehrheit so nicht. Ich sehe punktuelle Überschneidungen, die wir versuchen zu nutzen. Ich nehme aber wahr, dass man uns wegbeißen möchte von traditionellen Wählermilieus, vor allem bei der SPD bei der Wohnungspolitik, genauso bei den Grünen in ökologischen Fragen. Da formulieren wir ein Angebot, das den Fraktionen überhaupt nicht passt.
SÖS-Linke-Plus mit ihren acht Mitgliedern könnte einen Bürgermeisterposten stellen.
Ja, definitiv. Wir haben den rechnerischen Anspruch auf den vierten Bürgermeisterposten. Ich finde es allerdings schwierig, dass die Fraktionen sagen, als Personenbündnis könnten wir dies nicht einfordern. Ich sage: die CDU hat derzeit einen Posten zu viel und sollte uns diesen abtreten.