Bei den Woodpeckers in Pattonville ist am Wochenende wieder die überregionale Softball-Familie zusammengekommen. Die Teilnehmer trotzen den 38 Grad.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

Wenn der Sportpark in Pattonville zu einer kleinen Campingstadt mit Zelten und Wohnmobilen wird, kann das eigentlich nur eines bedeuten: Die Woodpeckers tragen ihren alljährlichen zweitägigen Bird Bowl im Slowpitch-Softball aus. Bei der 21.  Auflage am Wochenende kam dafür wieder die Softball-Community aus ganz Süddeutschland und der Schweiz zusammen. Aus Darmstadt, Aalen, Karlsruhe, Augsburg oder auch Aschaffenburg. Darunter Venezolaner und viele US-Amerikaner.

 

Zwölf Teams traten insgesamt an. Und natürlich wollte jedes im Turnier möglichst weit kommen oder gar gewinnen. Die Gemeinschaft unter Gleichgesinnten, sie ist aber das Wichtigste bei dieser Veranstaltung. „Wir reden auch von der Barbecue-Liga oder Bier-Liga, in der wir sonst spielen. Der Spaß steht im Vordergrund“, sagt Nils Radke, Abteilungsleiter beim SV Pattonville. Innerhalb der Saison von April bis Ende September steht dieses Turnier für sich, fließt in keine Gesamtwertung ein. Entsprechend locker war die Atmosphäre. Während die Teams auf zwei Feldern ihre Spiele bestritten, schallte Musik aus den Lautsprechern. Vom Kiosk zog der Duft von Grillfleisch und Cheeseburgern über die Anlage. Abends gab es ein Turnier im Sack-Zielwerfen (Cornhall) und es wurde gefeiert.

Mindestens zwei Frauen sind pro Team dabei

Die Teams kennen sich untereinander gut, treffen immer wieder bei Turnieren aufeinander. Die Woodpeckers nahmen dieses Jahr an solchen in Wien und im niederländischen Almere teil. „Bei den Turnieren kommt immer die Softball-Familie zusammen. Man veranstaltet es für die Gemeinschaft“, sagt Radke. Es ist ein Geben und Nehmen, und für den Veranstalter jeweils auch eine wichtige Einnahmequelle. Die Sportart selbst gilt als kleiner Bruder vom Baseball. Der Ball ist etwas größer und wird bei der Slowpitch-Variante nicht so scharf, sondern langsamer in einem Bogen angeworfen. „Dadurch passiert dann mehr im Spiel“, sagt Radke. Die Variante ist auch für Anfänger besonders gut geeignet. Ist der Ball geschlagen, wird wie beim Baseball von Plattform zu Plattform gerannt. Die Teams bestehen gewöhnlich vor allem aus Männern, jedes muss aber mindestens auch zwei Frauen in seinen Reihen haben.

Am Samstag stand bei der Hitze mit bis zu 38  Grad Celsius, die sich auf dem Kunstrasenplatz noch einmal wärmer anfühlen, die Vorrunde mit zwei Gruppen auf dem Programm. Start war bereits um 8 Uhr in der Früh. Am etwas kühleren Sonntag ging es dann bis zum Nachmittag um die Platzierungen und das Finale. Der Modus sieht vor, dass man bei der zweiten Niederlagen aus der K.o.-Runde ausscheidet – theoretisch könnte also ein Team den Titel gewinnen, obwohl man nach der Gruppenphase ein Spiel verloren hat.

Sieger waren diesmal die Swiss Toros, ein international besetztes Team aus der Schweiz. Es setzte sich im Finale mit einem Punkt Vorsprung gegen die LA Nix aus dem kurpfälzischen Ladenburg durch. Beide Teams wurden damit ihrer Favoritenrolle bei dem Turnier gerecht. Die gastgebenden Woodpeckers aus Pattonville erreichten Rang acht.