Nun hat die Stadt Ihnen erstmals einen langfristigen Mietvertrag gegeben. Sie haben fünf Jahre Planungssicherheit. Werden die Wagenhallen gesetzter und langweiliger?


Ach Quatsch, diese Befürchtung gibt es jedes Mal, wenn unser Mietvertrag bisher verlängert wurde. Wenn wir Konzerte veranstalten, fragen wir nicht: Ist die Band in den Charts? Wenn uns etwas gefällt und nicht ins totale Risiko stürzt, dann machen wir es einfach. So wie kürzlich das Istanbul-Festival. Wie haben drei Jahre gespart, weil wir es unbedingt machen wollten. Als das Geld da war, haben wir uns gefreut und gesagt: Los, jetzt verschießen wir's.

Die Wagenhallen haben Karriere gemacht. Erst waren sie vom Abbruch bedroht, jetzt prägen sie die Kulturszene mit.


Das liegt an den Veranstaltungen, den Besuchern und den bunten Mietern. Polizei und Stadt dachten anfangs, hu, das sind alles Hippies, die Gras anbauen. Heute komme ich mir an den Wochenende teilweise vor wie im Zoo. Da kommen busweise Reisegruppen aus dem Remstal, um uns zu besichtigen. Die fragen mich dann, wo all die Künstler rumhängen. Ich sage denen dann: "Die schaffen halt gerade."