Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Vor allem die Kreisverbände waren von einer Zweier-Lösung wenig angetan, weil sie den Proporz der Regionen dann nicht mehr gewährleistet sahen. Offen ist noch, wer dem neuen Vize-Quartett angehört: Für Breymaier (Nordwürttemberg) müsste ohnehin ein Ersatz gefunden werden. Während die Bundestagsabgeordneten Hilde Mattheis (Südwürttemberg) und Lars Castelluci (Nordbaden) wohl weitermachen, strebt Exminister Peter Friedrich (Südbaden) nach seinem Mandatsverlust im März womöglich in die Wirtschaft.

 

Doch ging es im Haus der Architekten nicht nur um Führungsposten, es wurde auch an den Strukturen gefeilt. Kleine Landesparteitage sollen es der Partei künftig ermöglichen, stärker mitzureden. Der Landtagsfraktion wird nicht mehr das Feld überlassen. Etwa 180 Delegierte kämen bei diesen Treffen zusammen – als höchstes Beschlussgremium zwischen den ordentlichen Parteitagen. Schmid verspricht sich davon auch schnellere Reaktionen auf aktuelle Themen. Zudem wird die Kreisvorsitzendenkonferenz gestärkt und eine kommunalpolitische Mandatsträgerkonferenz eingeführt. „Damit sind die Facetten der Erneuerung klar“, sagte er. Schmid und Breymaier stellten ein Arbeitspapier vor, was die künftige Landeschefin als Zeichen wertet, „dass es keinen Bruch in der Programmatik gibt, sondern dass wir nur die Akzente anders setzen wollen“.

Nils Schmid will einfacher Abgeordneter bleiben

Schmid – praktisch das Gesicht der 12,7-prozentigen Wahlpleite – will nicht für den Landesvorstand kandidieren. Den Abschied aus der Politik hat er ebenso wenig im Sinn. „Es ist nicht ehrenrührig, Landtagsabgeordneter zu sein“, sagte er gelassen. „Warum soll ich nicht weitermachen?“ Er versprach, Breymaier „voll zu unterstützen“ und forderte die Genossen beim Gartenfest auf, nicht in der Verbitterung zu verharren. Die SPD könne vielmehr zeigen, „wie sehr wir den Grünen fehlen“.