Die Altenpflegerin Vida Amankwa organisiert einen Spendentransport in ihre Heimatstadt Tema. Die Organisatorin wird im November nach Ghana reisen.

Vaihingen - Zweiundzwanzig elektrische Pflege- und drei Kinderbetten samt den dazugehörigen Matratzen lagern zur Zeit in einem Keller in der Bassermannstraße. Daneben Kisten mit Kinder- und Erwachsenenkleidung, Handtüchern und Bettsachen sowie Schuhen. All das kam bei einer Spendensammlung zusammen, die der Vaihinger Verein „Anna-Maria Smile Of The African Child“ in den vergangenen Monaten organisiert hat. Jedes Jahr im Oktober kommt ein Tag harte Arbeit auf die Mitglieder zu: die während eines halben Jahres gesammelten Spenden werden nach Ghana geschickt. Gründerin des gemeinnützigen Vereins ist die Altenpflegerin Vida Amankwa, die im November für vier Wochen in ihre Heimatstadt Tema reist, um die Spenden zu zwei Krankenhäusern zu bringen.

 

Namensgeberin ist die zehn Jahre alte Tochter

„Anna-Maria“ hat die engagierte Ghanaerin ihren Verein genannt: Namensgeberin ist ihre mittlerweile zehn Jahre alte Tochter, die selbst mehrfach behindert ist. Die Fürsorge, die Anna-Maria und ihre Eltern in Deutschland erfahren haben, möchte Vida Amankwa weitergeben, und so bittet sie regelmäßig um Sachspenden. Besonders großzügig zeigt sich dabei das Olgahospital, das in diesem Jahr 23 ausrangierte, aber gut funktionierende Pflegebetten gestiftet hat. „Ich finde die alten Betten sogar besser: nicht so viel Technik“, sagt Vida Amankwa. Darüber hinaus werden für die behinderten Kinder in Ghana Windeln benötigt: „Eine Firma hat für 1000 Euro Einlagen gespendet“, berichtet die Organisatorin.

Mit Hilfe der Vereinsmitglieder und einiger zusätzlicher Helfer wird ein Container befüllt und nach Tema geschickt. „Er ist 40 Fuß lang“, erzählt Vida Amankwa, das sind mehr als zwölf Meter. Die Altenpflegerin hofft, dass die Bassermannstraße bei dieser Gelegenheit nicht zugeparkt ist und der Container Platz findet. Neben den Pflegebetten müssen auch gespendete Computer und Rollstühle darin Platz finden, die zum Teil im Bürgerhaus von Lauchhau gelagert sind. Am 18. November wird Vida Amankwa mit ihrer Tochter und einem Vereinsmitglied nach Ghana fliegen. Zwei Krankenhäuser sollen von der Spendenaktion profitieren: das Accra Psychiatric Hospital in der Hauptstadt Accra und das Tema General Hospital.

Das Ziel ist die Renovierung des Krankenhauses von Accra

„Ich bin so dankbar: die Leute haben so viele gute Sachen gespendet“, sagt Vida Amankwa. Glücklicherweise hat der Verein in diesem Jahr noch ausreichend Lagerplatz, der zu einem günstigen Preis gemietet werden konnte. Doch nach einem Eigentümerwechsel wird der Keller in der Bassermannstraße im kommenden Jahr nicht mehr zur Verfügung stehen. „Wir suchen dringend einen oder mehrere Räume oder Garagen, in denen wir in der Zeit von Juni bis Oktober/November die Spenden lagern können“, sagt Vida Amanka, „und wir brauchen Unterstützer, die mit Geldspenden zur Miete beitragen.“

Als langfristiges Ziel hat sich Vida Amankwa gesetzt, Spenden zu sammeln, die eine Renovierung des heruntergekommenen Krankenhauses in Accra ermöglichen: Das Dach ist kaputt, es gibt nur unzureichende sanitäre Anlagen. Doch zunächst braucht der Verein noch Unterstützung für den diesjährigen Transport. Zwar gab es eine großzügige Spende für die Reise des Containers nach Ghana, doch für den Transport vom Hafen zum Krankenhaus fehlt noch ein Geldgeber.