Elf der zwölf Gemeinderäte treten in Spiegelberg, dem kleinsten Ort im Landkreis, wieder zur Kommunalwahl an. In dem Flecken mitten im Schwäbischen Wald fallen viele Entscheidungen einstimmig.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Spiegelberg - Sie kandidieren zwar auf verschiedenen Listen, doch im kleinen Spiegelberg mitten im Schwäbischen Wald spielt die Zugehörigkeit zur politischen Gruppierung keine herausragende Rolle. Die Gemeinderäte der Freien Wählergemeinschaft (FW), der Gemeinsam Vorwärts Liste (GVL) und von Spiegelberg Aktiv sitzen bei ihren Treffen im Rathaus nicht nach Liste sortiert, sondern kunterbunt gemischt – und sie sind sich meistens weitgehend einig. Größeren Streit gibt es im Ortsparlament der kleinsten Kommune im Landkreis so gut wie nie.

 

Bürgermeister Bossert sagt, dass in den vergangenen Jahren fast alle Entscheidungen im Gemeinderat entweder einstimmig oder zumindest mit einer übergroßen Mehrheit gefallen seien. Das dürfte sich auch künftig kaum ändern. Bis auf einen Gemeinderat treten alle zwölf Lokalpolitiker, die die Geschicke der Kommune zurzeit lenken, wieder zur Wahl an – diesmal indes auf nur zwei Listen.

Die Liste Spiegelberg Aktiv tritt nicht wieder an

Die beiden stellvertretenden Bürgermeister Manfred Schaible und Heinz Bauer kandidieren beide wieder für die Freie Wählergemeinschaft. FW und GVL haben jeweils eine Liste eingereicht, Spiegelberg Aktiv dagegen nicht. Der einzige amtierende Rat dieser Liste, Peter Malek, bewirbt sich diesmal für die Gemeinsam Vorwärts Liste.

Zu einer der größten Aufgaben für die kommende Jahre gehöre, so Bossert, das Thema Wasserversorgung. Der Einbau von Filteranlagen in die Hochbehälter werde voraussichtlich knapp eine Million Euro kosten. Der neue Gemeinderat müsse sich auch um die Sanierung der Sportanlage kümmern, die eigentlich längst hätte angepackt werden sollen, aber aus Kostengründen immer wieder geschoben worden sei. Der Sportplatz ist überregional bekannt, weil dort immer im Herbst der beliebte Lautertal-Bike-Marathon gestartet wird. Allein für einen neuen Kunstrasen sei mit 500 000 bis 600 000 Euro zu rechnen, sagt der Großerlacher Schultes. Auf der Agenda stehe ferner unter anderem auch noch die Sanierung des Rathauses.

Uwe Bossert ist seit 14 Jahren Bürgermeister

Die Gemeinde Spiegelberg am äußersten Rande der Region Stuttgart ist 36 Jahre lang, bis 1999, von Friedrich Hiemer als Schultes gelenkt worden. Sein Nachfolger Jürgen Hirth war nach nur wenigen Wochen im Amt völlig überraschend verstorben. Uwe Bossert ist seit nunmehr 14 Jahren im Amt, er sitzt fest im Sattel und wurde 2008 mit rund 97 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Kaum jemand im Flecken zweifelt daran, dass er in zwei Jahren erneut kandidieren wird.